Es gibt legale Möglichkeiten, in Deutschland Cannabis zu kaufen. Aber was ist erlaubt und was ist verboten? Damit Ärzte und Konsumenten sich nicht in unklaren Grauzonen bewegen müssen, gelten für den Erwerb, Besitz und Konsum von Cannabis in Deutschland klare Regelungen.
Wo kann man Cannabis kaufen?
Cannabis mit einem THC-Gehalt über 0,2 Prozent können Konsumenten aktuell nur in Apotheken per Rezept legal kaufen. Cannabis-Präparate wie CBD- / CBG-Öl oder Blüten mit einem THC-Gehalt unter 0,2 Prozent sind auch beispielsweise in Online-Shops, Reformhäusern oder Drogeriemärkten erhältlich; obwohl sie zumeist offiziell nicht als verkehrsfähig gelten.
Cannabis kaufen, sofern es also einen THC-Gehalt über 0,2 % aufweist, ist bisher nicht einfach so möglich.
Hanf, wie Cannabis aus dem Lateinischen übersetzt auch genannt wird, ist eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt. Der Anbau von Nutzhanf ist legalisiert und muss lediglich bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung angezeigt werden. Er wird unter anderem in der Textilindustrie, als Öl und sogar als Baustoff verwendet. Auch Nutzhanf unterliegt Kontrollen; anders als sogenanntes Straßencannabis, das als Marihuana illegal verkauft wird, oder auch Haschisch zu Rauschzwecken.
THC (Tetrahydrocannabinol) ist eine psychoaktive Substanz und ist für die berauschende Wirkung von Cannabis verantwortlich. Das Harz aus der Cannabispflanze wird Haschisch genannt. Marihuana ist neben Gras, Weed, Pot oder auch Ganja nur einer der vielen Trivialnamen von Cannabis und bezeichnet konkret die getrockneten harzhaltigen Blüten der Cannabispflanze. Die bei Drogenfunden analysierten Werte von THC betragen bis zu 30 Prozent. Der illegale Hanf-Kauf ist aber nicht deshalb so risikoreich, sondern wegen den ungesicherten Inhaltsstoffen: zum Beispiel synthetische Cannabinoide und Streckmittel..
Der Konsum von Marihuana ist in Deutschland straffrei. Wer sich Cannabis jedoch zu Genuss- oder Rauschzwecken auf der Straße oder im Internet beschafft, handelt illegal. Nur wer Cannabis auf Rezept kauft, erhält kontrollierte und genau dosierte Inhaltsstoffe.
Nachfolgend eine kleine Einführung in die Dos and Dont’s rund um den Cannabis-Kauf.
II. Gras ist nicht gleich Gras
Wer Cannabis kaufen möchte und jetzt denkt, Gras unterscheide sich nur in legal und illegal, also in nur zwei verschiedenen Gras-Sorten mit THC-Gehalt unter beziehungsweise über 2 Prozent, irrt gewaltig. Es gibt eine breite Palette an medizinischem Cannabis ebenso wie eine große Auswahl an CBD-Produkten (siehe Abschnitt CBD / CBD-Öle).
Außer THC gibt es in den pharmakologisch wertvollen Cannabisblüten noch jede Menge andere medizinisch interessante Wirkstoffe wie weitere Cannabinoide und Terpene. Letztere sind vor allem für den spezifischen Geruch von Cannabis verantwortlich, sollen aber auch unter anderem eine entzündungshemmende Wirkung haben.
Je nach Problematik und Indikation wird der behandelnde Arzt das Cannabis-Rezept ausstellen und verschiedene Hanfblüten für den Kauf auswählen, um so die gewünschte Wirkung zu erreichen. Krebs-Patienten erhalten andere Cannabis-Arzneimittel als Patienten mit Restless-legs-Syndrom (RLS) und so weiter. Das Rezept kann dann persönlich vor Ort oder, ebenso wie jedes andere Rezept, online in einer Cannabis-Apotheke eingereicht werden.
Wichtig: Manche Ärzte stehen dem legalen Cannabis-Konsum zu medizinischen Zwecken noch skeptisch gegenüber. Wenn Sie – möglicherweise aufgrund vorangegangener Erfahrungen – einen Arzt suchen, der Ihnen Cannabis auf Rezept verordnet, suchen Sie am besten direkt nach einem spezialisierten Cannabis-Arzt. Beachten Sie aber bitte, dass es sich teilweise nicht um Kassenärzte handelt und sie dann ein Privatrezept erhalten. Davon abgesehen erwarten die gesetzlichen Krankenkassen, von wenigen Ausnahmen abgesehen, dass ein Kostenübernahmeantrag vor Beginn einer Cannabis-Therapie gestellt wird.
Nur ein der Cannabispflanze als Heilpflanze aufgeschlossener und fachkundiger Arzt kann entscheiden, welche Sorten Gras und welche Dosierungen indiziert sind. Wer Cannabis unbedacht aus unseriösen Quellen bezieht, kauft unkontrollierte Drogen, macht sich strafbar und setzt vor allem seine Gesundheit aufs Spiel.
1. Cannabis kaufen: THC ist nicht alles!
Das bereits erwähnte THC, international auch unter dem Freihandelsnamen Dronabinol bekannt, ist nur eines der bisher identifizierten 113 Cannabinoide in der Cannabispflanze. Daneben gibt es beispielsweise noch CBG (Cannabigerol), CBC (Cannabichromen) oder CBD (Cannabidiol). Von letzterem haben wahrscheinlich die meisten schon einmal etwas gehört. Das liegt sicher daran, dass CBD einer der Cannabis-Wirkstoffe mit den am besten untersuchten pharmakologischen Effekten ist. Cannabis-Produkte wie CBD-Öl erfreuen sich schon seit einigen Jahren wachsender Popularität.
CBD oder eben CBD-Öl wird unter anderem eine entzündungshemmende, schmerzlindernde und entkrampfende Wirkung nachgesagt. Hilfreich kann das zum Beispiel bei Rückenschmerzen sein. CBD-Produkte unterliegen nicht den betäubungsmittelrechtlichen Regelungen wie THC und sind mittlerweile in jeder größeren Stadt nicht nur in Apotheken, sondern auch in speziellen Hanfläden oder CBD-Shops in der Nähe frei zu erwerben. Auch im Internet gibt es diverse auf CBD spezialisierte Online-Shops. CBD-Öle oder andere CBD-Produkte mit einem THC-Gehalt unter 0,2 Prozent zu bestellen, ist aber einerseits nicht das gleiche wie medizinisches Cannabis zu kaufen. Andererseits kommt hinzu, dass die Verkehrsfähigkeit vieler angebotener Produkte nicht geklärt ist.
2. Drogen online kaufen?
Gras oder Hasch bestellen per Nachnahme – es gibt immer wieder Berichte in der Tagespresse, dass Freizeitkonsumenten Drogen online kaufen. Einmal abgesehen davon, dass Drogenhandel verboten ist, werden durch den unkontrollierten Cannabis-Kauf gesundheitliche Risiken und Nebenwirkungen billigend in Kauf genommen.
Der für die berauschende Wirkung verantwortliche THC-Gehalt schwankt bei Gras oder Hasch von der Straße enorm. Ebenso können weitere gefährliche Substanzen enthalten sein und gefährliche Nebenwirkungen wie Depressionen, Angstzustände und Herzrasen folgen. Auf die Frage also, ob man Cannabis, in diesem Fall dann als Drogen online kaufen sollte, kann es nur eine Antwort geben: Nein, auf keinen Fall!
In Deutschland steht die Legalisierung von Cannabis (auch mit einem THC-Gehalt über 0,2 Prozent), so hoffen Viele, unmittelbar bevor. Generell ist es aber empfehlenswert den Konsum von Marihuanas zur Linderung spezieller Beschwerden mit einem Arzt abzusprechen und sich ein Rezept ausstellen zu lassen.
Es gibt viele Indikationen für medizinisches Cannabis. Dabei sollte folgender Ablauf eingehalten werden:
- sich zuerst vom Arzt beraten lassen,
- dann ein Rezept erhalten
- und Cannabis in der Apotheke oder Online-Apotheke kaufen.
3. Cannabis kaufen: CBD-Blüten und CBD-Öle
Wundermittel oder Placebo? Es gibt aktuell kein Cannabinoid, dem so viele pharmakologische Eigenschaften zugeschrieben werden wie CBD. Es ist unter anderem Bestandteil einiger zulassungspflichtiger Arzneimittel, zum Beispiel eines Spasmolytikums für Patienten mit multipler Sklerose und einigen sehr seltenen Epilepsieerkrankungen. Noch sind die infrage kommenden Anwendungsgebiete sowie die komplexen CBD-Wirkungen jedoch nicht vollumfänglich erforscht.
Viele Nutzer schwören dennoch auf den heilenden Effekt von CBD-Produkten wie CBD-Öl. Es soll unter anderem beruhigend, schlaffördernd, entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken. Auch die Kosmetikindustrie ist von der Cannabisöl-Wirkung überzeugt. Aktuell wird CBD vor allem als Nahrungsergänzungsmittel ohne medizinische Indikation angeboten. Allerdings sind CBD-haltige Produkte eigentlich offiziell gar nicht als Lebensmittel verkehrsfähig, da ihnen laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit die Zulassung als neuartiges Lebensmittel fehlt. In Anwendungsbeschreibungen für CBD-Öl steht deshalb üblicherweise, dass es zum Beispiel unter die Zunge getropft und nicht heruntergeschluckt werden soll.
Menschen, die kein ärztliches Rezept haben, um legal Cannabis kaufen zu können, setzen für den CBD-Kauf häufig auf das Word Wide web. Denn CBD shoppen kann man im Internet besonders komfortabel. Dort werden nicht nur CBD-Öle in verschiedenen Konzentrationen auch CBD-Blüten werden da zum Kauf angeboten.
IV. Wer darf Marihuana anbauen?
Der Anbau von Marihuanas ist im Prinzip nichts anderes als das Anbauen von Cannabispflanzen. Marihuana nennt man dann die geerntete und getrocknete harzhaltige Blüte samt kleinerer, blütennaher Blätter der weiblichen Hanfpflanze. Hanf ist eine relativ anspruchslose Pflanze, sie wächst und gedeiht aber besonders gut mit viel Licht. Hanf als Nutzpflanze und Heilpflanze hat eine jahrtausende alte Tradition. Die fertige Pflanze lässt sich nahezu komplett verwerten: Hochwertiges Speiseöl aus den Samen und Textilien, Seile, Papier oder auch Dämmstoff aus den Fasern.
Obwohl Nutzhanf nur ein äußerst geringen THC-Gehalt aufweisen darf, ist der Anbau Landwirten vorbehalten, die nach dem Gesetz über eine Alterssicherung für Landwirte (ALG) verfügen also auch echte Landwirte sind. Gärtnereien ist der Hanfanbau beispielsweise untersagt. Der Anbau muss darüber hinaus behördlich gemeldet und nach bestimmten Regeln dokumentiert werden.
Den Anbau zur Gewinnung von Marihuanas, die dann als medizinisches Cannabis verkauft werden, dürfen in Deutschland nur spezielle, von der Cannabisagentur Deutschland beauftragte Unternehmen durchführen.
1. Wo wird Marihuana angebaut?
Das Anbauen von Hanf zur Gewinnung von medizinischem Marihuana ist streng geregelt. Aktuell gibt es nach einer europaweiten Ausschreibung drei Unternehmen, die auf den Hanfanbau in Deutschland spezialisiert sind. Die Produktionsstandorte liegen in Neumünster, Leuna und Ebersbach. Um den Bedarf an medizinischem Cannabis zu decken, muss darüber hinaus aus dem Ausland Cannabis dazugekauft werden.
Der Anbau von medizinischem Gras erfolgt quasi unter Laborbedingungen. Gleichbleibende, an die Bedürfnisse der Hanfpflanze angepasste Licht- und Temperaturbedingungen und aufwendige Filteranlagen schützen die Pflanzen und stellen eine konstant hohe Produktqualität sicher.
Für die Distribution ist unter anderem die extra gegründete Logistik-Firma Cansativa GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main verantwortlich, die deutschlandweit Apotheken mit den verschiedenen Sorten Marihuana für den Cannabis Verkauf beliefert.
2. Welche Cannabissorten kann man kaufen?
Es sind mittlerweile über 1.000 verschiedene Cannabissorten auf dem (Schwarz-) Markt, Tendenz steigend. Ihren Ursprung sollen sie jedoch alle in nur zwei Hanf-Sorten haben: Sativa und Indica. Alle restlichen Sorten sind Abkömmlinge oder Hybride, in denen mal die eine oder andere Cannabissorte stärker vertreten ist. Der Unterschied liegt sowohl in Aussehen als auch vor allem in der Cannabis-Wirkung. Haze-Sorten beispielsweise sind für einen teils besonders hohen THC-Gehalt bekannt.
Auch medizinisches Cannabis ist in weit über 100 verschiedenen Blütensorten und darüber hinaus als Rezepturarzneimittel zum Beispiek in Form von CBD-Ölen und THC-Ölen erhältlich. Die medizinisch stärksten Cannabissorten, wenn man die THC- beziehungsweise CBD-Werte nimmt, liegen bei bis zu 30 Prozent THC und über 50 Prozent CBD. Bei beiden Höchstwerten handelt es sich jeweils um Indica-Sorten.
Auffallend bei allen Cannabissorten ist, dass normalerweise bei hohem THC-Gehalt ein niedriger CBD-Wert und umgekehrt vorherrscht. Das macht natürlich auch einen Unterschied in der Wirkung und muss beim Kaufen von Cannabis berücksichtigt werden.
Für den medizinisch indizierten Konsum von Cannabisblüten empfiehlt sich ein Vaporizer. Damit lassen sich Blüten gezielt bei bestimmten Temperaturen verdampfen.
3. Cannabis kaufen mit Blick auf den Sativa-Indica-Unterschied
Nicht nur im Aussehen sondern auch in der Wirkung besteht ein Unterschied zwischen Sativa und Indica. Sativa ist von eher schmalem, aber hohem Wuchs mit hellen Blättern und großen Blüten. Indica erreicht in der Regel nur etwa zwei Meter Höhe und wächst buschig mit dunkelgrünem Blattwerk und extrem viel Harzbesatz.
Sativa- und Indica-Blüten werden unterschiedliche Haupt-Wirkungen nachgesagt:
SATIVA-SORTEN UND HYBRIDEINDICA-SORTEN UND HYBRIDECannabis-Kauf-Empfehlung für Wirkung– zerebrales High
– Steigerung der Kreativität und Konzentration
– Appetit anregend
– Übelkeit unterbindend
Müdigkeit vertreibend– körperliches High
– beruhigend
– entspannend
– krampflösend
– schmerzlindernd
– entzündungshemmend
Hybrid-Züchtungen kombinieren einzelne oder mehrere Eigenschaften von Sativa-Wirkung und Indica-Wirkung in unterschiedlicher Ausprägung. Eine speziell für den Patienten / Konsumenten abgestimmte Auswahl und Dosierung kann nur der Cannabis-Arzt nach ausführlicher Anamnese zusammenstellen. Cannabis kaufen mit einem legal ausgestellten Rezept ist also immer besser – sowohl für die Gesundheit als auch in strafrechtlicher Hinsicht.
Über die Wirksamkeit von medizinischem Cannabis informiert auch die Bundesärztekammer und die Kassenärztliche Vereinigung. Informationen können hier abgerufen werden.
Dieser Artikel beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zu einem Gesundheitsthema und dient somit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls einen Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen unsere Redakteure nicht beantworten.
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