Was ist THC?
THC ist die Kurzform von Tetrahydrocannabinol, einem Hauptwirkstoff der natürlichen Cannabispflanze. Es kann über das menschliche Endocannabinoid-System eine kreativ-euphorisierende Wirkung hervorrufen und wirksam in der Schmerztherapie sein. Es wird bei Krämpfen und Spastiken sowie gegen Übelkeit eingesetzt.
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Der Pflanzenwirkstoff THC nutzt das Endocannabinoid-System, über das Menschen und zahlreiche Tiere verfügen. Es besteht aus den körpereigenen Cannabinoiden und, neben einigen anderen, aus den spezifischen nervlichen Rezeptoren CB1 und CB2. Wirkstoffe der Cannabispflanze wie das THC oder das dessen Wirkung abschwächende CBD (Cannabidiol) aktivieren diese Rezeptoren. Die CB1-Rezeptoren kommen im zentralen Nervensystem vor und stehen mit Schmerzempfinden, verschiedenen Sinneswahrnehmungen, aber auch mit den kognitiven Fähigkeiten in Verbindung.
Mögliche Nebenwirkungen des THC-Konsums umfassen daher Halluzinationen, den Verlust des Zeitgefühls und der körperlichen Kontrolle sowie eine gedrückte Stimmung. Gegenteilig kann das Cannabis aber auch Euphoriegefühle und Kreativitätsschübe hervorrufen. In der medizinischen Anwendung lindert THC chronische Schmerzen, Epilepsie oder Krämpfe, die durch Multiple Sklerose hervorgerufen werden; zugleich wirkt es gegen Übelkeit und appetitanregend.
Wird Cannabis als Gras ohne ärztliche Begleitung konsumiert, kann die Dosierung der enthaltenen Wirkstoffe zu Abhängigkeiten führen. Medizinisches Cannabis hingegen ist heutzutage in seiner Wirkung gut erforscht und wird in der Cannabis-Therapie gezielt eingesetzt.
Hanfplanze mit Heilwirkung durch Tetrahydrocannabinol
Die Hanfpflanze gilt als eine der ältesten Heil- und Nutzpflanzen der Welt, die seit Jahrtausenden in der traditionellen chinesischen Medizin genutzt wird. An dieses tradierte Wissen knüpfen Ärzte an, die Cannabis bei einer ganzen Reihe von Symptomen und chronischen Erkrankungen verschreiben. Dafür muss allerdings die Zusammensetzung der Wirkstoffe der einzelnen Pflanze bekannt und exakt dosierbar sein. Das geschieht durch einen streng kontrollierten Anbau von medizinischem Cannabis, das in Apotheken erhältlich ist.
Um die Fragen „Was ist Hanf? Und was kann medizinisches Cannabis bewirken?“ zu beantworten, benötigt ein verschreibender Arzt Informationen zu:
- den Cannabispflanzen Sativa und Indica sowie deren Hybridformen
- dem Anteil von Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD)
- der verstärkenden Wirkung der Terpene und Flavonoide
Bei der Zulassung von Hanf für die medizinische Anwendung im Rahmen einer Cannabis-Therapie standen zunächst Pflanzen mit einer beruhigenden CBD-Wirkung im Fokus. Doch auch mit dem psychoaktiven Hauptwirkstoff Tetrahydrocannabinol, der lange nur beim ‚Gras‘ und als Droge bekannt war, können Krankheiten behandelt beziehungsweise Symptome gelindert werden. Hierzu muss man sich eingehender mit der spezifischen Cannabispflanze und deren Tetrahydrocannabinol-Gehalt beschäftigen, da sie unter das Betäubungsmittelgesetz fällt.
Die Cannabispflanze und ihr Tetrahydrocannabinol-Anteil
Der höchste THC-Anteil der Cannabispflanze existiert in den unbefruchteten Cannabisblüten, weitaus geringer ist er in den blütennahen Blättern. Der beste Erntezeitpunkt ist daher abhängig von der jeweiligen Sorte Hanf und deren Wachstumsphasen, also wann deren Blütenstände besonders ausgeprägt sind. Ein hoher THC-Anteil ist bei der Verwendung von Hanf als Droge ein wesentliches Kriterium, aber auch bei unerwünschten Begleiterscheinungen von medizinischem Cannabis.
Als mögliche Cannabis-Nebenwirkung gelten Vergesslichkeit und Konzentrationsschwäche, Hungergefühl sowie Schlafstörungen, die zumeist auf einen langsamen Abbau von Tetrahydrocannabinol im Blut zurückgehen. Wenn im Urin bis zu 36 Stunden und im Haar bis zu einem Jahr Cannabis nachweisbar ist, wie lang bleibt THC im Blut? Zwar liegt nach 4–6 Stunden Tetrahydrocannabinol unterhalb der Nachweisgrenze, allerdings berücksichtig der THC-Abbau-Rechner nicht die regelmäßige Einnahme im Rahmen einer Cannabis-Therapie. Über mehrere Wochen kann zudem als Indikator das Vorhandensein von THC-Carbonsäure nachgewiesen werden.
Wie lange ist THC nachweisbar?
Die Frage „Wie lange ist THC nachweisbar?“ stellt sich nicht nur bei einer Fahrzeugkontrolle. In vielen Berufen ist die THC-Nachweisbarkeit wesentlich für die Ausübung. Während der Cannabisrausch nach zwei bis vier Stunden verflogen ist, bleibt für einen Drogentest entscheidend: Wie lange bleibt THC im Körper?
Dabei wird die Dauer der THC-Nachweisbarkeit von Faktoren beeinflusst, wie
- der Häufigkeit des Cannabiskonsums unf
- dem Abstand zwischen Drogentest und Konsum.
Zudem ist die körpereigene THC-Abbauzeit individuell verschieden, da sie mit dem Körperfettanteil und der Ausscheidung von Körperflüssigkeiten (auch durch Schwitzen) zusammenhängt. Generell jedoch gilt, dass sich THC-Rückstände im Körper über einen THC-Metaboliten-Nachweis in Urin und Blut bis zu einige Wochen nachweisen lässt.
Wie lange ist THC im Urin nachweisbar?
Zur Fragestellung „Wie lange ist THC im Urin nachweisbar?“ sollte man wissen, dass die Dauer, in der THC im Urin nachweisbar ist, stark variiert. Dabei hängen die THC-Urin-Nachweiszeiten und die individuelle THC-Abbauzeit im Urin auch mit dem Trink- oder Schwitzverhalten zusammen.
Um THC im Urin nachweisen zu können, werden fünf bis zehn Milliliter Spontanurin benötigt. Für die THC-Urinanalyse wird das Urin verdampft und ionisiert. THC-Urin-Screenings suchen nach dem inaktiven Metaboliten THCA, der vom Körper als Glucuronid ausgeschieden wird. Der Nachweis von THC im Urin erfolgt also durch Spuren von Glucuronid.
Wie lange bleibt THC im Urin? Drei bis vier Tage lässt sich THC im Urin-Test bei einmaligem Cannabiskonsum nachweisen, bei chronischem Abusus verlängert sich die THC-Urin-Nachweisbarkeit auf bis zu 90 Tage.
Wie lange ist THC im Blut nachweisbar?
Entscheidend für die Fragestellung „Wie lange ist THC im Blut nachweisbar?“ ist das Konsumverhalten. Bei gelegentlichem Konsum lässt sich das THC im Blut-Test zwar nur 12 bis 24 Stunden nachweisen. Doch bei chronischem Abusus hat THC im Blut eine Nachweisbarkeit von mehreren Tagen – sogar bei zwischenzeitlicher Abstinenz.
Eine THC-Blutanalyse macht ebenfalls deutlich, dass die THC-Abbauzeit im Blut deutlich verzögert zur subjektiven Wirkung stattfindet. Um THC im Blut nachweisen zu können, wird etwas Blutserum benötigt und mittels Photometrie, Flüssigchromatografie oder Enzymimmunoassay untersucht.
Zur Verlängerung der THC-Blut-Nachweiszeiten wird aber nicht nur auf Tetrahydrocannabinol geachtet. THC im Blut ist durch Spuren des aktiven Stoffwechselprodukts 11-OH-THC oder des inaktiven THC-COOH nachweisbar. Die Dauer, in der THC im Blut gerichtsfest nachweisbar ist, verlängert sich durch die THC-Carbonsäure, die sich mehrere Tage bis wenige Wochen durch THC-Blut-Screenings nachweisen lässt.
Sind THC-Spuren im Speichel nachweisbar?
Schweiß steht bei einer Kontrolle auf der Stirn, der Speichel klebt am Gaumen, aber: Sind THC-Spuren im Speichel überhaupt nachweisbar? Ja, das THC im Speichel ist nachweisbar, aber nicht verlässlich. Der Vorteil ist, dass der THC-Speicheltest bis zu 24 Stunden mit wenig Aufwand anwendbar ist und THC im Mund nachweisen kann. Mit dem Flüssigkeitskonsum verringert sich allerdings die Dauer, in der THC im Speichel nachweisbar ist, erheblich. Ergo: Wer mehr trinkt, kann die THC-Speichel-Nachweiszeit auf wenige Stunden verringern.
Die THC-Speichelanalyse erfolgt über ein Drogen-Test-Kit, bei dem sich ein Teststreifen im THC-Speicheltestverfahren verfärbt. Für einen Kontrolleur ist es so einfach, THC-Spuren im Speichel zu erkennen, auch wenn die Nachweisbarkeit von THC im Speichel nicht gerichtsfest ist. Ein positives THC-Speichel-Screening muss immer durch eine spätere Blutuntersuchung belegt werden.
Wie ist die Nachweisbarkeit von THC im Haar?
Die Antwort zur Fragestellung „Wie ist die Nachweisbarkeit von THC im Haar?“ ist eindeutig. Ein THC-Haartest gilt als unzuverlässig. Eine THC-Haaranalyse zeigt, dass die fettlösliche chemische Substanz THC sich zwar an das Körperfett bindet, aber weitaus weniger an das Haar. THC-Haartestverfahren gelten daher grundsätzlich als ungenau.
THC-Rückstände im Haar sind theoretisch bis zu 90 Tage nachweisbar. Doch bei einem Haarwachstum von etwa einem Zentimeter pro Monat sind die THC-Haar-Nachweiszeiten eher hypothetisch.
Und selbst wenn THC im Haar nachweisbar ist, kann dies durch eine äußere Kontamination entstehen, wie THC-Haarproben aufzeigen. THC im Haar lässt sich auch nachweisen durch Cannabisrauch oder die Nutzung von Shampoos mit THC-ähnlichen Inhaltsstoffen. Das macht eine dauerhafte Nachweisbarkeit von THC im Haar eher fraglich.
Dronabinol und die medizinische THC-Verwendung
Der THC-Gehalt kann auch bei zugelassenen Medikamenten hoch sein, dazu zählen Dronabinolin Tropfen- / Kapselform, Canemes-Kapseln und das Mundspray Sativex. Durch die Darreichungsformen sollen die Nebenwirkung von THC-Überdosierungen vermieden werden.
Während die Dronabinol-Wirkung gegen Epilepsien, in der Therapie chronischer Schmerzen oder gegen Übelkeit gewollt ist, können unerwünschte Begleiterscheinungen von Halluzinationen, Augenrötungen (Vasodilatation), Depressionen bis zum Herzrasen (Tachykardie) auftreten. Außerdem schränkt die THC-Nachweisbarkeit die Verkehrsfähigkeit ein. Umso wichtiger ist daher eine exakte THC-Dosierung.
Um mögliche THC-Nebenwirkungen auszuschließen, sollte sorgfältig abgewogen werden, ob sich die erwünschte medizinische Wirkung nicht auch durch CBD oder eventuell ein weiteres Cannabinoid, das Cannabigerol (CBG), erzielen lässt. Die CBG-Blüten gelten weder als Rausch- noch als Suchtmittel und besitzen einen THC-Gehalt von unter 0,2 Prozent. Sie zählen in Deutschland zu den neuen Lebensmitteln, wenn sie von EU-zertifiziertem Nutzhanf stammen. CBG wird eine verdauungsfördernde Eigenschaft zugeschrieben und interagiert mit Bakterien.
Während Dronabinol als THC-Extrakt ein ärztliches Rezept benötigt, und auch CBD-Blüten mit einer THC-Konzentration über 0,2 Prozent unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, sind CBD-Öle oder -Cremes mit einem Gehalt unter 0,2 Prozent frei verkäuflich. Und bei chronischen Rückenschmerzen erzielen bereits CBD-Öle eine wesentliche Schmerzlinderung. Hier zählen individuelle Erfahrungswerte, ob die Nachteile möglicher Nebenwirkungen, die Vorteile des Wirkstoffs Tetrahydrocannabinol in geeigneter Dosierung aufwiegen. Dazu sollte man die THC-Wirkung genauer betrachten.
Tetra-Hydro-Cannabinol – bekannt als THC
Für Tetra-Hydro-Cannabinol verwendet man zumeist die Abkürzung THC. Es bezeichnet eine psychoaktive Substanz, die an die Nervenzellen des Gehirns andockt und dafür sorgt, dass über Neurotransmitter das Glückshormon Dopamin ausgeschüttet wird. Der Konsum von Tetrahydrocannbinol kann Gehirnzellen stimulieren, aber auch Halluzinationen oder Panikattacken hervorrufen.
Dem gegenüber steht das Kürzel CBD mit der Bedeutung Canna-Bi-Diol. Es bezeichnet einen laut WHO medizinisch unbedenklichen Wirkstoff. Die CBD-Wirkung gilt als entzündungshemmend und krampflösend, ohne einen Rausch auszulösen. Das CBD vs. THC hat eine entspannende, beruhigende körperliche Wirkung. Verkürzend gesagt, wirkt CBD mehr auf den Körper, THC auf den Geist.
Die optimale therapeutische Wirkung jedoch ist auch bei reinen THC-Extrakten wie Dronabinol von der Dosierung abhängig. Angestrebt ist eine Schmerzlinderung, die keinen Rausch hervorruft. Das erreicht man durch einen THC-Gehalt von circa 10 Nanogramm pro Milliliter.
CBD-Öle als THC-reduzierte Lebensmittel?
Im Grunde genommen sind CBD-Öle zwar Hanföle, aber zumeist ist mit der Bezeichnung Hanföl ein Hanfsamenöl gemeint – und das ist kein medizinisches CBD-Cannabisöl. Im allgemeinen Sprachgebrauch kann schon mal Verwirrung entstehen, wenn die Bezeichnungen nicht sauber differenziert verwendet werden. Deshalb hier eine kurze Erläuterung zur Abgrenzung:
Zur Herstellung der CBD-Öle extrahiert man CBD aus den Hanfblättern und -blüten und löst sie in einem Trägeröl, zum Beispiel Kokosnussöl oder ein anderem Speiseöl, auf. Es gibt reine CBD-Öle und Vollspektrum-Öle, die weitere Inhaltsstoffe enthalten. Das können zum Beispiel Terpene und Flavonoide sein, welche die CBD-Wirkungen verstärken, und auch weitere Cannabinoide wie Cannabigerol. THC ist üblicherweise nur in Spuren mit einer Konzentration von maximal 0,2 Prozent enthalten, sodass CBD-Öle nicht rezeptpflichtig sind. Ohne psychoaktive Begleiterscheinungen durch THC befürchten zu müssen, kann die Cannabidiol-Wirkung der medizinischen CBD-Öle gegen Kopf- und Muskelschmerzen oder bei Schlafstörungen eingesetzt werden.
Hanföl, genauer Hanfsamenöl, ist ein Speiseöl, das aus den Pflanzensamen der Cannabispflanze durch Kaltpressung gewonnen wird. Ein solches Hanföl enthält keinerlei CBD oder THC. Dafür sind in den Hanfsamen ungesättigte Fettsäuren, die Vitamine B und E, und auch Mineralstoffe enthalten, die Bestandteile des kaltgepressten Hanfsamenöls bleiben. Theoretisch kann auch ein Hanfsamenöl als Trägeröl für CBD-Öle dienen.
Wenn jemand davon berichtet, mit Cannabisöl Erfahrung zu haben, sollte man immer nachfragen, von welcher Art Hanföl er spricht: CBD-Öl oder Hanfsamenöl.
CBG-Öl gilt als THC-frei
Ein weiteres bekanntes und zunehmend beliebtes Cannabinoid ist Canna-Bi-Gerol (CBG), das zumeist als CBG-Öl Verwendung findet. Man gewinnt es aus den Blüten nicht ausgereifter weiblicher Cannabispflanzen und es enthält einen THC-Anteil von unter 0,2 Prozent.
Die Einnahme von CBG-Tropfen soll eine entzündungshemmende, antibakterielle und neuroprotektive Wirkung haben. Die Darmkrebsforschung untersucht derzeit, inwieweit CBG das Krebswachstum hemmt.
Via Internet oder in der Cannabis-Apotheke vor Ort kann man nicht nur CBG-Öl kaufen, sondern auch pulverförmige CBG-Kristalle und Kapseln. Bei jeder Darreichungsform gibt es Vor- und Nachteile.
VORTEILENACHTEILECBG-Tropfen– Wirkstoff gelangt bei sublingualer Anwendung über die Mundschleimhaut schnell in den Blutkreislauf
– lassen sich auf Hautstellen reiben
– können in Cremes oder Lebensmitteln beigemengt werden – Geschmack kann unangenehm sein
– Überdosierung nicht ausgeschlossen
– müssen bei sublingualer Anwendung 60 Sekunden unter der Zunge bleibenCBG-Kristalle– können in Cremes oder Lebensmittel eingerührt werden
– Wirkstoff gelangt bei sublingualer Anwendung über die Mundschleimhaut schnell in den Blutkreislauf
– lassen sich dabben – müssen bei sublingualer Anwendung 60 Sekunden unter der Zunge bleiben
– schwierige DosierbarkeitCBG-Kapselnleichte Dosierbarkeit – ungeeignet bei Schluckbeschwerden
– verzögerte Wirkung über die Magenschleimhaut Vor- und Nachteile von CBG-Produkten.
Cannabis-Wirkung: Wenn die THC-Vorteile überwiegen …
Gerade im Bereich der akuten Schmerztherapie zeigt THC-haltiges Cannabis Wirkung und stellt für einige Patienten eine (letzte) Alternative dar, belastende Nebenwirkungen herkömmlicher Medikamente zu umgehen. So profitieren bereits seit 2017 viele Krebspatienten von den geänderten gesetzlichen Möglichkeiten, nach denen Cannabis vom Arzt mit einem Betäubungsmittelrezept verschrieben werden kann.
Cannabis auf Rezept kann medizinisch sinnvoll sein bei:
- Neuropathie und chronischen Schmerzen bei Krebserkrankungen
- Epilepsie sowie Krämpfen, die mit Multipler Sklerose in Verbindung stehen
- innerhalb einer Chemotherapie zur Vermeidung von Übelkeit und zur Appetitanregung.
Das Zusammenspiel von THC- und CBD-Anteil ist beim ärztlichen Rezept insbesondere dann wesentlich, wenn ein Arzt Cannabisblüten für die Verdampfung in einem Vaporizer oder zur Teezubereitung verschreibt. Die Blüten portioniert die Apotheke vor oder gibt sie zusammen mit einem speziellen Dosierlöffel ab. Bei den Rezepten muss exakt festgelegt werden, um welche kontrolliert angebaute Cannabis-Variante es sich handeln soll, also beispielsweise Bedica, Bedrocan oder Princeton (MCTK007) und die Abgabemenge.
Der hohe natürliche THC-Gehalt bei der Cannabis Sativa vs. der Indica-Pflanze ist dabei ein ausschlaggebendes Kriterium, im Gegensatz zu den Fertigarzneimitteln Dronabinol, Canemes und Sativex, die aus THC-Extrakt bestehen. Die Cannabis-Rezepte können bei entsprechenden Nachweisen auch über eine Online-Apotheke eingelöst werden.
Da die rauschhafte Cannabis-Wirkung zumeist bereits durch eine angepasste Dosierung reduziert werden kann, überwiegen die THC-Vorteile bei der Therapie.
Cannabissorten und ihre Tetrahydrocannabinol-Wirkung
Bekannt sind weltweit abertausende verschiedene Cannabissorten, die sich letztlich alle zurückführen lassen auf die beiden Cannabispflanzen Indica und Sativa. Während die wetterresistente Indica mit ihrem hohen natürlichen CBD-Anteil eine beruhigende Wirkung hat, besitzt die hochwachsende Sativa zumeist einen kräftigen psychoaktiven THC-Anteil. Wegen dieser rauschhaften THC-Wirkung war sie unter Marihuana-Konsumenten beliebt, so gilt die reine Sativa bis heute als beste Gras-Sorte.
Um einen hohen Ertrag zu garantieren, die Blütezeit anzupassen oder das Aroma zu beeinflussen, kreuzt man beide Pflanzen in den verschiedensten Varianten miteinander. Hierbei waren die CBD- und THC-Anteile ebenso wichtig wie das Verhältnis der Terpene und Flavonoide, welche die Wirkung von Cannabis unterstützen.
Auf diese Weise entstanden Hybrid-Cannabissorten wie Haze, Kush und Skunk, die auch die THC-Wirkung stabilisieren können. Doch all das geht in der Wurzel auf den Sativa-Indica-Unterschied zurück.
Sativa-Indica bedeutet mehr als nur THC oder CBD
Den ursprünglichen Sorten Cannabis Sativa und Indica kann man neben dem geografischen Vorkommen und dem an die klimatischen Bedingungen angepassten Pflanzenwachstum weitere Merkmale zuordnen. Die klassische Sativa-Wirkung beruht auf dem natürlich vorkommenden hohen THC-Wert, mit dem sie zur besten Grassorte wurde. Der stärker ausgeprägte CBD-Wert steht hingegen für die Indica.
Beim Anbau von medizinischem Cannabis steht die reproduzierbare Qualität der Cannabisblüten nach arzneimittelrechtlichen Vorgaben im Vordergrund, um die Wirkung von Cannabis möglichst exakt bestimmbar zu machen. Dabei setzt man je nach erwünschter therapeutischer Wirkung zum Beispiel auch reine Sativa-Sorten mit 22 Prozent THC (bei 1,0 Prozent CBD) ein. Doch zumeist überwiegen die Indica-Sorten.
Indica: Heilpflanze mit geringem Tetrahydrocannabinol-Anteil
Die Landrassen der Cannabis Indica breiteten sich in Indien, Pakistan, Afghanistan bis nach China aus. Im Gegensatz zur Indica kam die Sativa-Landrasse eher im asiatischen und anatolischen Raum sowie in Nordafrika vor.
Das erklärt, weswegen die traditionelle chinesische Medizin seit über drei Jahrtausenden überwiegend auf die beruhigende und entzündungshemmende Indica-Wirkung setzt. Denn die in China zunächst verbreiteten Indica-Pflanzen besaßen von Natur aus nur einen geringen Anteil des psychoaktiven Tetrahydrocannabinol.
In Deutschland beginnt man zögerlich, die Heilpflanze breiter zu nutzen. So kann Cannabisöl mit CBD als Aromaöl oder Bestandteil von Kosmetik frei verkauft werden, THC-haltige CBD-Blüten gelten jedoch weiterhin als rezeptpflichtig. Da die Cannabisöl-Wirkung für die Verwaltungsgerichte als nicht hinlänglich erforscht gilt, unterbinden sie regelmäßig den Verkauf.
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