Zwölf Prozent der Deutschen nehmen regelmäßig CBD, so das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der Stiftung Warentest im Jahr 2020. Tendenz steigend. Aber was ist dran an dem Hype um CBD?

CBD ist eines der am meisten erforschten Cannabinoide aus der Cannabispflanze. Im Gegensatz zu THC (Tetrahydrocannabinol), das psychoaktiv wirkt und meist zu einem „High“ führt, hat CBD keine psychoaktiven Eigenschaften.

Mehr erfahren

Abbrechen Video abspielen

YouTube Videos immer abspielen

Was ist CBD?

CBD (Cannabidiol) ist einer von circa 600 Inhaltsstoffen, die natürlich in der Hanfpflanze (Cannabis Sativa / Cannabis Indica) vorkommen. CBD-Öl ist ein Cannabis-Produkt, das wie THC-Öl aus Cannabisextrakt hergestellt wird.

THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD sind die wichtigsten Cannabinoide

CBD gehört ebenso wie Tetrahydrocannabinol (THC) zur Gruppe der Cannabinoide, von denen bisher mehr als 100 verschiedene in der Hanfpflanze (auch Cannabispflanze oder Marihuanapflanze) entdeckt wurden. Nach THC ist CBD am zweithäufigsten in der Pflanze enthalten. Der CBD-Gehalt variiert abhängig von der Sorte. Bei legalem industriellem Nutzhanf, auch als Industriehanf bezeichnet, liegt in der Regel zwischen 6 und 25 Prozent.

©iStock / Aleksandr_Kravtsov

Apotheke, Drogerie, CBD-Shop in der Nähe oder Online-Shop – CBD-Produkte, allen voran CBD-Tropfen, sind mittlerweile fast überall erhältlich.

Im Hanfblatt sind übrigens kaum und in den Hanfsamen gar keine Cannabinoide enthalten.

CBD-Wirkung
CBD hat eine entspannende und beruhigende Wirkung und kann so gegen Schlafstörungen helfen.
©iStock / Motortion

CBD-Wirkung und Unterschied Sativa / Indica

CBD hilft bei Schlafstörungen, kann Schmerzen lindern, gegen depressive Stimmungen und angstlösend wirken. Sogar bei Epilepsie und Krebs werden dem Wirkstoff positive Eigenschaften zugeschrieben. Die CBD-Wirkung unterscheidet sich von der THC-Wirkung vor allem dadurch, dass CBD nicht psychoaktiv ist.

Unter Konsumenten ist es auch üblich hinsichtlich der Cannabis-Wirkung von einer Sativa-Wirkung und einer Indica-Wirkung zu sprechen. Das geht auf einige taxonomische Irrungen und Wirrungen zurück sowie auf die fälschliche Annahme, dass „Sativa-Sorten“ immer viel THC und wenig CBD enthalten und „Indica-Sorten“ umgekehrt weniger THC und mehr CBD. Die Sativa-Wirkung soll sich entsprechend durch energetisierende und stimulierende Effekte auszeichnen. Die Indica-Wirkung soll vor allem entspannend-beruhigend sein und sich deshalb besonders für die abendliche Anwendung eignen.

Die meisten Taxonomen sind sich heute einig, dass Cannabis sativa L. monospezifisch ist. Es handelt sich demnach um eine Art mit Unterarten. Cannabis sativa subsp. indica ist eine solche Unterart. Die unter Züchtern übliche Unterscheidung von Sativa- und Indica-Sorten nach äußerlichen Merkmalen steht in keinem Bezug zur Taxonomie der Cannabispflanze. Demnach besteht der Sativa-Indica-Unterschied darin, dass Indica-Pflanzen grundsätzlich breitere Blätter als Sativa-Gewächse haben und eher buschig in die Breite statt langgestreckt wachsen.

Des Weiteren ist heute bekannt, dass CBD und THC synergistische Eigenschaften aufweisen, auch in Bezug auf in Cannabis enthaltene Terpene. Die Wirkung von Cannabisöl ganz allgemein und eben auch speziell die CBD-Wirkung kann also durch viele Faktoren beeinflusst werden.

CBD: molekulare Darstellung

Unterschied CBD – THC

Der Unterschied zwischen CBD und THC: CBD hat anders als THC keinerlei berauschende Wirkung. CBD-Cannabis kaufen kann man trotzdem nicht ohne ärztliche Verordnung. Unter gewissen Umständen sind CBD-Präparate als Arzneimittel mit einem herkömmlichen Rezept erhältlich. THC-basierte Präparate wie Dronabinol sind hingegen ausschließlich mit einem Cannabis-Rezept erhältlich. Sogenannte Cannabis-Ärzte, also Ärzte, die sich auf die medizinische Anwendung von Cannabis gegen Schmerzen und andere Beschwerden spezialisiert haben, kennen die unterschiedlichen Wirkweisen der verschiedenen Cannabinoide. Und sie wissen um Details wie den Sativa-Indica-Unterschied und was Haze-Sorten wie zum Beispiel Pure Haze, sind.

Chemische Formeln: Unterschied von THC und CBD.
Kleiner, aber feiner Unterschied: CBD und THC.
©iStock / Aleksandr_Kravtsov
CBD: Terpene
Tragen nicht nur zum Duft und Geschmack der Hanfpflanze bei: Terpene haben auch synergistische Wirkungen mit den Cannabinoiden.
©iStock / Omer Serkan Bakir

Terpene in der Hanfpflanze

Terpene in der Hanfpflanze sind flüchtige Aromastoffe, die in vielen Pflanzen vorkommen. Sie verkörpern den typischen Geruch und Geschmack von Cannabis. Terpene beeinflussen die CBD-Wirkung maßgeblich, indem sie mit den Cannabinoiden und anderen Bestandteilen der Pflanze interagieren, was als Entourage-Effekt bezeichnet wird.

Häufig vorkommende Terpene der Cannabispflanze:

  • Myrcen beruhigt und entspannt.
  • Limonen ist stimmungsaufhellend und stresslindernd.
  • Linalool wirkt entspannend und angstlösend.
  • Caryophyllen ist entzündungshemmend und schmerzlindernd.
  • Pinene sind aufmerksamkeitsfördernd und konzentrationssteigernd.

Flavonoide in der Cannabispflanze

Flavonoide in der Cannabispflanze gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen und sind in zahlreichen Obst- und Gemüsesorten, Kräutern, Nüssen, Samen, Tee und anderen pflanzlichen Produkten zu finden – wie der Cannabispflanze. Flavonoide haben positive Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit.

  • Herz-Kreislauf-Gesundheit: Flavonoide können helfen, das Risiko von Herzerkrankungen zu verringern, indem sie den Blutdruck senken, die Blutgefäße erweitern, die Durchblutung verbessern und den Cholesterinspiegel regulieren.
  • Krebsprävention: Einige Flavonoide haben das Potenzial, das Wachstum von Krebszellen zu hemmen und das Risiko bestimmter Krebsarten zu reduzieren.
  • Entzündungshemmung: Flavonoide können entzündungshemmende Wirkungen haben und helfen, Entzündungen im Körper zu reduzieren.
  • Unterstützung des Immunsystems: Flavonoide können das Immunsystem stärken und die Abwehrkräfte des Körpers gegen Infektionen und Krankheiten verbessern.

Häufig vorkommende Flavonoide der Cannabispflanze:

  • Quercetin ist ein Antioxidans mit entzündungshemmenden und antiallergischen Eigenschaften, da es die Durchblutung und die kognitiven Funktionen des menschlichen Körpers verbessern kann.
  • Kaempferol ist auch ein Antioxidans mit entzündungshemmenden Eigenschaften. Kaempferol kann helfen, das Immunsystem zu stärken und das Krebsrisiko zu reduzieren.
  • Apigenin ist bekannt für seine beruhigende und angstlösende Wirkungen. Apigenin kann auch entzündungshemmend und antioxidativ wirken und es kann das Krebsrisiko reduzieren.
  • Cannflavin A ist ein Cannabis-spezifisches Flavonoid, hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann dabei unterstützen, Schmerzen und Entzündungen zu reduzieren.
  • Orientin hat antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften, unterstützt den Blutzuckerspiegel zu regulieren und die Herzgesundheit zu verbessern.
CBD: Flavonoide
Auch die Flavonoide der Cannabispflanze sind für vielfältige biologische Aktivitäten und ihre gesundheitlichen Vorteile bekannt, z. B. als Antioxidantien, die dazu beitragen, Zellschäden durch freie Radikale zu reduzieren.
©iStock / tanawit sabprasan
Synthetische Cannabinoide
Chemisch identisch zum natürlichen Vorbild: synthetische Cannabinoide, z. B. CBD.
©iStock / janiecbros

Synthetische Cannabinoide

Synthetische Cannabinoide sind künstlich hergestellte Cannabinoide und haben eine ähnliche Wirkung wie die natürlichen Cannabinoide. Seit den 1970er Jahren können Cannabinoide künstlich im Labor hergestellt werden.

CBD-Produkte aus dem CBD-Shop

Es gibt sie in Deutschland: CBD-Shops mit einer Fülle von CBD-Produkten in den Regalen. Es gibt sie im Internet und es gibt sie ganz normal im Stadtbild. Sie verstoßen zwar nicht grundsätzlich gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtMG), so ganz legal ist das Angebot in der Regel trotzdem nicht. Denn viele CBD-Produkte dürfen in Deutschland nicht verkauft werden, weil sie keine Zulassung als Nahrungsmittel haben, zum Beispiel CBD-Fruchtgummis oder CBD-Blumen. CBD-Öl hingegen darf verkauft werden, zumindest als Kosmetikum. Dann ist es aber nicht zur oralen Einnahme gedacht …

©iStock / FatCamera

Das Regelwerk ist komplex und regionalen Besonderheiten unterworfen, was Interpretation und Kontrolle der Bestimmungen betrifft.

In einem gut sortierten CBD-Shop (online oder vor Ort) gibt es trotz alledem meist fast die ganze Bandbreite an CBD-Produkten zu kaufen, unter anderem:

  • CBD-Blüten / CBD-Blumen
  • CBD-Gummibärchen und andere CBD-Fruchtgummis
  • CBD-Tee
  • CBD-Kapseln
  • CBD-Liquid
  • CDB-Creme
  • CBD-Paste
  • CBD-Salbe

Die Produkte werden üblicherweise damit beworben, dass sie aus EU-zertifiziertem Nutzhanf hergestellt worden sind und nicht mehr als 0,2 Prozent THC, der psychoaktive Wirkstoff der Cannabispflanze, enthalten.

CBD-Öl, CBD-Tropfen oder Hanföl mit CBD

CBD-Öl ist der Klassiker unter den CBD-Darreichungsformen: CBD-Öl, auch als CBD-Tropfen bekannt, seltener Hanf-Tropfen, wird meist durch Kaltpressung oder CO2-Extraktion gewonnen. Es besteht aus verschiedenen Komponenten der Cannabispflanze und einem Trägeröl, in dem diese gelöst sind. Das Trägeröl kann, muss aber nicht Hanföl sein.

©iStock / 24K-Production

In der Regel wird CBD-Öl in verschiedenen Konzentrationen (zum Beispiel CBD-Öl 10 oder CBD-Öl 20) und in einem Glasfläschchen verkauft, um es tropfenweise dosieren zu können. Es ist für die sogenannte sublinguale Einnahme vorgesehen. Das bedeutet, dass die Tropfen – zum Beispiel CBD-Hanföl gegen Schmerzen – direkt unter die Zunge gegeben werden. Vor dem Herunterschlucken ist es wichtig, etwa eine Minute zu warten, damit die Inhaltsstoffe über die Mundschleimhaut aufgenommen werden können.


Die Aufnahme über Schleimhäute hat grundsätzlich den Vorteil, dass die Wirkstoffe besonders schnell ins Blut übergehen, sodass die Wirkung sich recht zeitnah entfaltet.


Viele Anwender von CBD-Tropfen berichten im Netz von ihren positiven Erfahrungen. Beliebt ist vor allem BIO-CBD-Öl. Aber es gibt dennoch große Qualitätsunterschiede bei CBD-Öl laut Stiftung Warentest.

Vollspektrum-CBD-Öl
Die volle Kraft der Cannabispflanze: Vollspektrum-CBD-Öl.
©iStock / Tinnakorn Jorruang

Vollspektrum-CBD-Öl

Eine besondere Form von CBD-Ölen ist das Vollspektrum-CBD-Öl. Es enthält neben CBD weitere Komponenten, die natürlicherweise in der Hanfpflanze zu finden sind – darunter Cannabinoide, Terpene und Flavonoide. Der Anteil des berauschenden THCs liegt bei Nicht-Arzneimitteln aber grundsätzlich bei unter 0,2 Prozent.

Der Vorteil eines Vollspektrum-CBD-Öles ist das Zusammenwirken der vielen pflanzlichen Inhaltsstoffe, die in Summe zum Entourage-Effekt führen: Eine verstärkte Wirkung durch Synergien zwischen den verschiedenen Pflanzenstoffen.

Breitspektrum-CBD-Öl

Ein Breitspektrum-CBD-Öl enthält wie ein Vollspektrum-CBD-Öl zum Beispiel Terpene, Flavonoide und Cannabinoide. Ziel bei Breitspektren ist aber immer, ein THC-freies Produkt zu gewinnen.

Ein Breitspektrum-CBD-Öl wird gewonnen, indem einzelne Verbindungen aus der Hanfpflanze isoliert und anschließend wieder kombiniert werden. Deswegen können sich die verschiedenen Breitspektrum-CBD-Öle der Hersteller bezüglich der in ihnen enthaltenen Komponenten stark unterscheiden.

Breitspektrum-CBD-Öl.
Schlägt die Brücke zwischen Vollspektrum und Isolat: Breitspektrum-CBD-Öl.
©iStock / Oksana Volina
CBD-Öl 10 Prozent
Nicht vergessen: Bei Wechsel von CBD-Öl 10 auf eine andere Konzentration die Dosierung anpassen!
©iStock / AnuchaCheechang

CBD-Öl 10 Prozent, 20 Prozent oder 30 Prozent?

CBD-Öl ist in unterschiedlichen Konzentrationen erhältlich, wobei 10 Prozent, 20 Prozent und 30 Prozent handelsüblich sind. Die Wirkung auf die Patienten ist aufgrund individueller Verträglichkeit unterschiedlich.

CBD-Öl 10 Prozent eignet sich als Konzentration für Erstkonsumenten. Es macht für Patienten Sinn, die noch keine Erfahrung mit CBD haben, eine moderate Wirkung wünschen oder schlichtweg mit einer geringen Dosierung starten möchten. Da die Konzentration niedrig ist, ist auch das Risiko für Cannabis-Nebenwirkungen geringer.

CBD-Öl 20 Prozent ist eine Konzentration, die sich für Anwender mit Konsumerfahrung von CBD-Produkten oder Personen mit stärkeren Beschwerden eignet. Bei der Anwendung von CBD-Öl 20 Prozent ist es wichtig, die Dosierung sorgfältig anzupassen und mögliche Nebenwirkungen zu beobachten.

CBD-Öl 30 Prozent ist eine hohe Konzentration, die für Personen mit schwerwiegenden Beschwerden oder einer hohen Toleranz gegenüber CBD geeignet ist. Die Wirkung von CBD-Öl 30 Prozent kann folgende Beschwerden lindern:

  • starke chronische Schmerzen
  • schwere entzündliche Erkrankungen
  • starke Angststörungen
  • intensive Schlaflosigkeit

Da die Konzentration hoch ist, sollte die Anwendung von CBD-Öl 30 Prozent sorgfältig überwacht und die Dosierung langsam angepasst werden.

CBD-Öl: morgens oder abends?

Ob CBD-Öl besser morgens oder besser abends genommen wird, hängt vom Therapieziel ab.

Wer unter Tagesmüdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten oder Stress leidet, sollte morgens zum CBD-Öl greifen. Grund ist die beruhigende Wirkung von CBD-Öl auf das Nervensystem. Es unterstützt die geistige Entspannung und fördert die Konzentration. Folgende drei Aspekte sprechen für die morgendliche Einnahme von CBD.

  1. Energie: CBD kann dazu beitragen, das Energieniveau zu erhöhen. Das kann einen produktiven Start in den Tag unterstützen.
  2. Stressabbau: CBD-Öl kann helfen, Stress abzubauen und die Stimmung zu verbessern.
  3. Konzentrationsförderung: Die beruhigende Wirkung von CBD kann dazu beitragen, den Geist zu fokussieren und die Konzentration zu verbessern.

Menschen, die CBD-Öl abends oder vor dem Einschlafen einnehmen, können Schlafstörungen und Schmerzen wie Rückenschmerzen lindern und so die nächtliche Unruhe reduzieren. Dabei profitieren sie von den entspannenden und schmerlindernden Eigenschaften von CBD-Öl. Für eine Einnahme am Abend sprechen folgende drei Argumente.

  1. Schlafförderung: CBD-Öl kann helfen, den Schlaf zu verbessern, die Schlafqualität zu erhöhen und das Einschlafen zu erleichtern.
  2. Entspannung: Die entspannende Wirkung von CBD-Öl kann dazu beitragen, Körper und Geist runterzufahren, was auch einen erholsamen Schlaf fördert.
  3. Schmerzlinderung: CBD-Öl kann dazu beitragen, Schmerzen und Entzündungen zu reduzieren, was für Menschen mit chronischen Schmerzen oder Erkrankungen wie Arthritis von Vorteil sein kann.
CBD-Öl Einnahme
Auf die Frage, ob CBD-Öl besser morgens oder abends eingenommen wird, gibt es keine pauschale Standard-Antwort.
©iStock / mgstudyo
CBD-Öl-Nebenwirkungen
Hat CBD-Öl Nebenwirkungen? Ja – keine Wirkung ohne Nebenwirkung.
©iStock / bymuratdeniz

CBD-Öl: Nebenwirkungen

Dass bei CBD-Öl Nebenwirkungen fast nie auftreten, gilt als großer Vorteil solcher Präparate. Nebenwirkungen lassen sich dennoch nicht völlig ausschließen.

CBD-Nebenwirkungen gelten als kurzfristig, wenn sie im direkten Anschluss (wenige Minuten bis viele Stunden) nach einer CBD-Anwendung auftreten. Zu den häufigsten kurzfristigen Nebenwirkungen zählen:

  • Schwindel
  • niedriger Blutdruck (weniger als 110/80 mm Hg)
  • Mundtrockenheit
  • Abgeschlagenheit
  • Durchfall
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Hautausschlag

Langfristige Nebenwirkungen von CBD treten nicht unmittelbar nach der Anwendung auf, sondern entstehen mit der Zeit bei regelmäßiger Einnahme. Folgende langfristige Nebenwirkungen können bei einem regelmäßigen Einsatz von CBD auftreten:

  • Gewichtszunahme
  • Gewichtsabnahme
  • Infektanfällligkeit
  • erhöhte Leberwerte
  • generelle Schwäche und Müdigkeit

Dabei ist vor allem die Dosis entscheidend. Je höher das CBD dosiert ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Nebenwirkungen.

CBD-Öl kann mit bestimmten Medikamenten interagieren und deren Wirkung beeinflussen. Insbesondere kann CBD die Aktivität von Cytochrom P450 Enzymen im Körper hemmen, die für den Abbau von vielen Arzneimitteln verantwortlich sind. Wer verschreibungspflichtige Medikamente einnimmt, sollte deswegen Arzt oder Apotheker nach Wechselwirkungen mit CBD-Öl fragen. Übrigens darf jeder Arzt, auch der Hausarzt Cannabis verschreiben.

CBD-Öl: Wirkung auf Psyche

CBD-Öl wirkt auf die Psyche: Zu den Hauptanwendungsgebieten von CBD-Öl gehört die Linderung von Angstzuständen. Studien belegen, dass CBD eine angstlösende Wirkung hat, indem es auf das Endocannabinoid-System (ECS) im Körper einwirkt. Das ECS ist an der Regulierung von Schlaf, Appetit, Schmerz und dem Immunsystem beteiligt.

Durch die Interaktion mit den Cannabinoid-Rezeptoren im ECS kann CBD dazu beitragen, das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen und Angstzustände zu reduzieren. Eine Studie aus dem Jahr 2019 ergab, dass 79,2 Prozent der Teilnehmer, die CBD einnahmen, von einer Verringerung ihrer Angstsymptome berichteten.

Depressionen sind eine weitere psychische Störung, bei der CBD-Öl eine lindernde Wirkung nachgesagt wird. Es wird angenommen, dass CBD antidepressive Eigenschaften hat, indem es die Serotoninwerte im Gehirn beeinflusst. Serotonin ist ein Neurotransmitter, der für die Stimmungsregulation verantwortlich ist. Niedrige Serotoninspiegel werden mit Depressionen in Verbindung gebracht. CBD kann die Serotoninrezeptoren im Gehirn aktivieren und so die Stimmung verbessern und depressive Symptome lindern.

CBD-Öl: Wirkung auf Psyche
Es gibt zwar (noch) keine spezifische Forschung, die sich ausschließlich mit der Wirkung von CBD-Öl auf Flugangst befasst, aber es gibt Hinweise darauf, dass CBD bei der Linderung von Angstzuständen im Allgemeinen helfen kann.
©iStock / skynesher
CBD-Öl kaufen
Bevor Sie CBD-Öl kaufen: Hinterfragen Sie die Qualität!
©iStock / megaflopp

CBD-Öl kaufen

In Deutschland kann man vielerorts CBD-Öl kaufen. Vor allem gibt es eine Vielzahl von Online-Shops, die CBD-Öl anbieten. Allerdings bewegt sich der Verkauf von CBD-Öl häufig in rechtlichen Grauzonen. Nur durch einen THC-Gehalt unter 0,2 Prozent allein erfüllt CBD-Öl noch nicht alle rechtlichen Voraussetzungen, um ein frei verkäufliches Produkt zu sein.

Auf der sicheren Seite sind Patienten, die ein ärztliches Rezept für CBD-Öl haben. Ein als Medikament zugelassenes CBD-Öl ist beispielsweise Epidiolex: Der primäre Wirkstoff ist CBD; das Trägeröl ist Sesamöl. Wenn die Krankenkasse keine Kostenübernahme für die Cannabis-Medizin gewährt hat, können Selbstzahler in der Cannabis-Apotheke gegen Vorlage eine Privatrezepts dieses CBD-Öl kaufen.

Verwechslungsgefahr: Einige Reformhäuser und Bio-Läden führen Hanfprodukte, zum Beispiel Hanföl. Dabei handelt es sich aber in aller Regel nicht um CBD-Öl, sondern um Hanfsamenöl. Dieses Speiseöl wird aus Hanfsamen hergestellt, die keine Cannabinoide enthalten. Wer eigentlich CBD-Öl kaufen möchte, ist damit falsch bedient.

CBD-Blüten oder CBD-Blume der Cannabispflanze

CBD-Blüten sind die getrockneten Blütenstände von Hanfpflanzen, die einen hohen Gehalt an Cannabidiol (CBD) und einen niedrigen Gehalt an Tetrahydrocannabinol (THC) aufweisen. THC ist die psychoaktive Verbindung in Cannabis, während CBD nicht psychoaktiv ist und keine berauschende Wirkung hat.

©iStock / Rocky89

CBD-Blüten werden aus speziellen Hanfsorten gewonnen, die gezielt gezüchtet wurden, um einen hohen CBD-Gehalt und einen niedrigen THC-Gehalt zu haben. Diese Sorten werden oft als „CBD-reiche“ oder „CBD-dominierte“ Hanfsorten bezeichnet. Die CBD-Blüten werden geerntet, getrocknet und dann als lose Blüten verkauft.

Der CBD-Gehalt und die Qualität der CBD-Blüten werden maßgeblich durch die Blütezeit geprägt, die deutlich variiert und verschiedenen Faktoren abhängig ist.

  • CBD-Kultivar: Die Blütezeit variiert von Cannabissorte zu Cannabissorte; sie kann zwischen sechs und zwölf Wochen betragen.
  • Energie: Wird die Pflanze unter künstlichem statt natürlichem Licht aufgezogen, kann der Züchter durch Lichtzyklusmanipulation die Blütezeit beeinflussen.
  • Klima: Vor allem bei Kultivierung von CBD-Pflanzen unter freiem Himmel, kann die Blütezeit von den Klimabedingungen beeinflusst werden – Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Lichtintensität …

Die optimale Blütezeit für die CBD-Blume ist maßgebend für den CBD-Gehalt und die Blütenqualität bezüglich des Terpenprofils und des Flavonoid-Profils. Die rechtzeitige Ernte der CBD-Blüten und eine fachgerechte Trocknung haben Einfluss auf den Gehalt von CBD, Terpenen und Flavonoiden.

CBD-Blüten rauchen
Nicht berauschend und doch verboten: CBD-Blüten rauchen – sofern es kein medizinisches Cannabis ist.
©iStock / 24K-Production

CBD-Blüten rauchen

Wer CBD-Blüten rauchen möchte, sollte wissen, dass auch diese in Deutschland dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen. Legal CBD-Blüten rauchen ist aber möglich, wenn eine ärztliche Verschreibung vorliegt. Das medizinische Cannabis Drapalin 1/17 Maluti CBD beispielsweise basiert auf dem Cannabis-Kultivar AC/DC, das für seinen hohen CBD-Gehalt von 17 Prozent bei einer THC-Konzentration von < 1 Prozent bekannt ist. Es besteht also kein berauschender Effekt. CBD-Blüten anderer Cannabissorten können einen CBD-Gehalt von bis zu 20 Prozent haben.

CBD-Blüten sind von Natur aus ein Vollspektrum-Produkt, denn sie enthalten auch andere Cannabinoide (CBG etc.), Terpene und Flavonoide. Der Geschmack hängt in erster Linie von dem Terpenprofil ab. Patienten, die CBD-Blüten rauchen, berichten bei der Sorte AC/DC beispielsweise von einem erdig-holzigem und würzigen Geschmack mit zarten Noten von Pinie, Zitrone und Honig. Der Geschmack von CBD-Blüten der Sorte Cannatonic gilt als erdig-würzig mit süßen und blumigen Aromen.

Je nach Hersteller erhalten Patienten die getrockneten Knospen weiblicher Cannabispflanzen am Stück oder aber als Granulat.

CBD-Blüten kaufen

Wer als Privatperson in Deutschland legal CBD-Blüten kaufen möchte, benötigt ein ärztliches Cannabis-Rezept. Ein freier Verkauf von CBD-Blüten ist nicht erlaubt, weil alle Teile der Cannabispflanze mit Ausnahme der Hanfsamen dem Arzneimittelgesetz unterliegen. Dass jeder CBD-Blüten kaufen und verkaufen kann, solange der THC-Gehalt weniger als 0,3 Prozent beträgt, ist ein Irrglaube. Auch Cannabissamen, die zum Anbau von CBD-Blüten vorgesehen sind, dürfen in Deutschland nicht einfach vertrieben werden – anders als Hanfsamen zum Verzehr.

Unternehmen, die beispielsweise als Kosmetikhersteller für ihre Produktion CBD kaufen möchten, unterliegen natürlich anderen Regularien als Privatpersonen.

CBD-Blüten kaufen
Nur mit Rezept legal in Deutschland: CBD-Blüten kaufen.
©iStock / thegoodphoto

CBD-Gras

CBD-Gras ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für CBD-Blüten. Es gibt verschiedene Theorien über die Herkunft des Begriffs. Möglich ist, dass die Bezeichnung auf die grasgrüne Farbe vieler Cannabisblüten zurückgeht. Zudem haben einige Sorten einen grasähnlichen Geruch.

©iStock / Adventure_Photo

Bei CBD-Gras sind zwar in erster Linie die Cannabisblüten gemeint, es können aber streng genommen auch kleine blütennahe Blätter enthalten sein. Größere Blätter und die Stängel werden beim Trimming von den Blüten getrennt. Das Trimming kann händisch oder maschinell erfolgen.

Wenn CBD-Gras den Regularien für medizinisches Cannabis unterliegt, werden CBD- und THC-Konzentration streng kontrolliert. Denn trotz standardisierter Anbaubedingung kann es zu Abweichungen kommen. Auch für den Anbau von Nutzhanf gibt es diverse Vorgaben. Es sind Fälle bekannt, in denen ganze Ernten vernichtet werden mussten, weil der THC-Anteil die zugelassene Grenze überschritten hatte.

Wer CBD-Gras illegal bezieht, kann sich des CBD- und THC-Gehalts nie gewiss sein.

CBD-Liquid

CBD-Liquid ist, wie der Name bereits vermuten lässt, eine flüssige Form von CBD. Sie wird mit Hilfe von E-Zigaretten inhaliert. Im Vergleich zu CBD-Tropfen wird das CBD schneller vom Körper aufgenommen, da es durch die Lunge in den Blutkreislauf gelangt. Dies führt zu einer schnellen Bioverfügbarkeit, was besonders für Menschen relevant ist, die auf eine rasche Linderung akuter Beschwerden abzielen.

©iStock / Liudmila Chernetska

Wenn von CBD-Liquid die Rede ist, sind da in der Regel jedoch nicht medizinische Cannabis-Extrakte. Für solche gibt es folgende Anwendungsbereiche:

  • CBD-Extrakt im Schmerzmanagement wird zur Linderung von Schmerzen eingesetzt, zum Beispiel bei chronischen Schmerzpatienten, die an Rheuma-Erkrankungen wie Arthritis oder Fibromyalgie leiden.
  • Bei Angststörungen hat CBD-Extrakt einen beruhigenden und entspannenden Effekt.
  • CBD-Extrakt kann das Einschlafen erleichtern und den Durchschlaf fördern.
  • Bei Epilepsie hat sich CBD-Extrakt als effektiv erwiesen und wird von Patienten zur herkömmlichen Medikation hinzugezogen.
  • CBD-Extrakt kann bei Multiple Sklerose-Patienten zur Linderung von Muskelkrämpfen und Schmerzen beitragen.

Bei E-Liquids im Freizeitbereich handelt es sich üblicherweise nicht um reine Cannabisextrakte. Häufig enthalten solche CBD-Liquids Aromastoffe wie Blaubeer- oder Pfefferminz-Geschmack und andere Zusatzstoffe.

CBD-Liquid rauchen

CBD-Liquid rauchen gilt als eine besonders genussvolle Variante für CBD-Anwendungen. Das CBD-Liquid wird dabei mit einer E-Zigarette oder einem CBD-Verdampfer inhaliert. Da die inhalierten Verbindungen über die Lunge umgehend in den Blutkreislauf aufgenommen werden, tritt beim Rauchen von CBD-Liquid die Wirkung im Vergleich zu allen anderen Darreichungsformen am schnellsten ein.

He, Oks et al. und Perrine, Pickens et al. führen allerdings diverse Fallberichte an, laut derer CBD-Liquid rauchen bei hohen Temperaturen zu Lungenschäden führen kann.

CBD-Liquid rauchen
Forschung erwünscht: Wie schädlich ist das Rauchen von CBD-Liquid?
©iStock / HighGradeRoots

CBD-Spray

Ein CBD-Spray ist ein Mundspray, das wie klassische CBD-Öl-Tropfen ebenfalls ein Trägeröl enthält, indem das Cannabis-Extrakt gelöst ist. Auch CBD-Sprays sind in verschiedenen Konzentrationen erhältlich. Für einen angenehm-frischen Geschmack enthalten viele CBD-Sprays zusätzlich ätherische Öle wie Zitronen- oder Pfefferminzöl.

©iStock / XiXinXing

Viele Anwender bevorzugen CBD-Sprays aufgrund der praktischen und einfachen Anwendung. Während CBD-Öl in Tropfenform vergleichsweise mühselig dosiert werden muss, genügen beim Spray einfache Pumpstöße.

Gleichzeitig sind Sprays etwas hygienischer, da die Fläschchen nicht für jede Anwendung geöffnet werden müssen, wie es bei Tropfen der Fall ist. Auch der Kontakt mit der Zunge ist beim CBD-Spray unwahrscheinlicher als bei Tropfen.

CBD-Kapseln

Bei CBD-Kapseln handelt es sich prinzipiell um CBD-Öl, das in einer Kapsel „eingeschlossen“ wurde. Die CBD-Konzentration variiert auch hier je nach Produkt. Die Dosierung gelingt mit Kapseln besonders einfach, da eine Kapsel eine fest definierte Konzentration enthält. Daher sollten CBD-Einsteiger mit niedrig dosierten Kapseln beginnen und erst nach einer Eingewöhnungszeit von einigen Wochen auf höher dosierte Kapseln umsteigen, falls die gewünschte Wirkung noch nicht erreicht wurde.

©iStock / jessicahyde

Anders als Tropfen und Sprays müssen CBD-Kapseln nach der Einnahme zunächst den Magen-Darm-Trakt passieren. Aufgrund dessen entfaltet sich die Wirkung in der Regel erst nach etwa 30–90 Minuten. Daher sind CBD-Kapseln nicht die erste Wahl, wenn eine schnelle Wirkung, zum Beispiel bei Nervosität oder Übelkeit gewünscht wird. Hingegen eignen sie sich gut zur Behandlung von bestehenden Beschwerden wie chronischen Schmerzen und Entzündungen.

CBD-Gummibärchen und andere CBD-Fruchtgummis

CBD-Fruchtgummis wie CBD-Gummibärchen unterscheiden sich von normalen Gummibärchen oder Fruchtgummies nur durch ihren Cannabidiol-Anteil (CBD-Anteil). Und genau wie diese, werden sie auch in verschiedenen Geschmacksrichtungen angeboten. Der CBD-Anteil sollte immer auf der Packung angegeben sein.

©iStock / Stefan Tomic

CBD-Fruchtgummis sind eine interessante Alternative für Menschen, die den Geschmack von CBD-Öl nicht mögen.

In Deutschland ist der Handel mit CBD-Gummibärchen nicht erlaubt, weil die CBD-Fruchtgummis keine Zulassung als Novel Food in der EU haben. Novel Food-Produkte sind Lebensmittel, die Inhaltstoffe haben, die nicht schon lange zu unserer Nahrung gehören. Auch wenn der Handel bei uns nicht erlaubt ist, gibt es keinen vergleichbaren Verfolgungsdruck wie etwa bei THC-haltigen Produkten. Konsumenten sollten darauf achten, dass die CBD-Gummis aus EU-zertifizierten Hanf hergestellt werden.

CBD-Creme

CBD-Cremes trenden. Sie enthalten CBD-Öl und darüber hinaus weitere Inhaltsstoffe, die, aufgetragen auf die Haut, die gewünschte Wirkung verstärken sollen. CBD-Cremes werden bei Hautproblemen wie Akne oder Schuppenflechte wie auch für Anti-Aging-Zwecke eingesetzt.

©iStock / miodrag ignjatovic

Eine CBD-Creme sollte vor dem Kauf genauer unter die Lupe genommen werden. Viele Hersteller der Kosmetikindustrie nutzen Begriffe wie „Hanf“ oder „CBD“ für Marketingzwecke, während die entsprechenden Cremes nur sehr geringe Mengen davon enthalten. Gute Konzentrationen für CBD-Creme liegen bei 200 bis 400 mg CBD pro 50 ml Creme.

CBD-Salbe oder CBD-Paste

CBD-Salben oder CBD-Pasten enthalten deutlich höhere Konzentrationen an CBD als andere Darreichungsformen. Sie sind mit Ölen oder Wachsen vermischt und die Konsistenz ist deutlich dickflüssiger.

©iStock / triocean

Besonders gut geeignet ist eine CBD-Paste, um höhere Dosierungen des Cannabis-Derivats sublingual einzunehmen, das heißt unter der Zunge. Die CBD-Paste wird dann über die Schleimhaut des Mundes schnell absorbiert. CBD-Salbe hingegen wird auf die Haut aufgetragen.

CBD-Kristalle

CBD-Kristalle bestehen aus hochkonzentriertem CBD. CBD-Kristalle sind also ein CBD-Isolat. Sie werden durch einen aufwendigen Extraktionsprozess mithilfe von CO2 gewonnen, wobei alle weiteren Pflanzenstoffe entfernt werden. Auch der THC-Gehalt beträgt bei CBD-Kristallen weniger als 0,2 Prozent, weswegen sie keine berauschende Wirkung haben.

©iStock / rgbspace

CBD-Tee

Einfach eine CBD-Blüte mit heißem Wasser aufgießen und fertig ist der CBD-Tee – so einfach ist es leider nicht. Die CBD-reichen Teile der Hanfpflanze müssen vor der Teezubereitung durch Erhitzung aktiviert werden. Dieser Vorgang heißt Decarboxylierung.

©iStock / tataks

Beim Aufbrühen von CBD-Tee werden die aktiven Verbindungen, einschließlich CBD, aus den Pflanzenteilen in das heiße Wasser übertragen. Durch das Trinken des Tees kann das CBD in den Körper aufgenommen werden. Die Wirkung und Intensität des CBDs im Tee können je nach Dosierung und individueller Reaktion variieren.

CBD-Tee wird oft für seine entspannenden und beruhigenden Eigenschaften geschätzt. Möglicherweise trägt CBD dazu bei, Stress und Angstzustände zu reduzieren, die Schlafqualität zu verbessern und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern. Da CBD nicht psychoaktiv ist, hat diese Art Hanftee keine berauschende Wirkung und beeinflusst nicht das Bewusstsein.

Dennoch dürfen Teemischungen für CBD-Tee in Deutschland streng juristisch nicht vertrieben werden.

CBD-Nebenwirkungen: Gegenmaßnahmen für schnelle Abhilfe

Treten durch die Verwendung von CBD kurzfristige Nebenwirkungen auf, sollte zunächst sichergestellt werden, dass es sich weder um Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten noch um eine minderwertige Qualität des Produktes handelt.

©iStock / mixetto

Ist das ausgeschlossen, können die folgenden Tipps dabei helfen, die CBD-Nebenwirkungen schnell in den Griff zu bekommen, wenngleich sie fast immer nach wenigen Minuten bis Stunden von allein wieder verschwinden.

  • Mundtrockenheit nach CBD-Konsum: Fruchtsaft oder Wasser trinken. Außerdem regt Kaugummi den Speichelfluss an. Am besten schon vor der Einnahme von zum Beispiel CBD-Öl genug trinken.
  • Müdigkeit nach CBD-Konsum: Da CBD entspannend und schlaffördernd wirkt, ist Müdigkeit ein häufiges Phänomen nach dem Konsum. Eine Möglichkeit ist, das CBD vor dem Schlafengehen einzunehmen. Soll es tagsüber genommen werden, kann zusätzlich eingenommenes Koffein die Entstehung von Müdigkeit verhindern.
  • Schwindel nach CBD-Einnahme: Schwindel entsteht leicht durch zu niedrigen Blutdruck, der durch CBD verursacht werden kann. Im Sitzen oder Liegen kann das Blut besser ins Gehirn fließen und das Schwindelgefühl lässt dann meist schnell nach. Präventiv können vor der CBD-Verwendung Elektrolyte genommen werden, da sie helfen, den Blutdruck zu stabilisieren.
  • Durchfall durch CBD: Durchfall (Diarrhö) ist kurzfristig schlecht zu verhindern. Eine weitere CBD-Einnahme sollte aber zunächst unterbrochen werden. Präventiv ist es sinnvoll, das CBD zusammen mit dem Essen einzunehmen.

CBD-Öl für Hunde

CBD-Öl für Hunde – auf den ersten Blick ungewöhnlich, aber tatsächlich gibt es CBD-Öle, die speziell für Hunde und ihre Wehwehchen entwickelt wurden. CBD-Öl für Hunde wird verwendet, um eine Vielzahl von gesundheitlichen Problemen bei Hunden zu lindern, darunter Angstzustände, Stress, Schmerzen, Entzündungen, Verdauungsprobleme, Schlafstörungen und vieles mehr. Es kann auch zur Förderung des allgemeinen Wohlbefindens und zur Unterstützung des Immunsystems eingesetzt werden.

©iStock / Photoboyko

Bei Hunden vielleicht noch wichtiger als bei Menschen: Der THC-Gehalt muss unbedingt unter 0,2 Prozent liegen. Ist mehr von dem psychoaktiven Wirkstoff im CBD-Öl für Hunde, kann das unvorhersehbare Auswirkungen auf das Verhalten des Vierbeiners haben.

CBD-Extraktion

Ohne CBD-Extraktion kein CBD-Öl. Der Grund: In der Hanfpflanze liegt CBD in einer Vorstufe als Cannabidiolsäure (CBDa) vor. CBDa kann der menschliche Körper allerdings nicht verwerten. Erst durch spezielle Verfahren wird aus dem CBDa der Wirkstoff CBD gewonnen. Die Herstellung ist aufwendig und es sind mehrere Produktionsschritte erforderlich, um CBD von guter Qualität zu erhalten.

©iStock / Tinnakorn Jorruang

Gute Qualität meint ein Breit- oder Vollspektrum-Öl, bei dem neben dem Cannabidiol auch weitere wertvolle Stoffe wie Terpene und Flavonoide erhalten bleiben. Je breiter das Spektrum der enthaltenen Wirkstoffe, desto besser die Wirksamkeit. Das wird auch als Entourage-Effekt bezeichnet.

Für die Herstellung von CBD-Produkten werden Nutzhanf-Sorten mit einem sehr geringen THC-Gehalt von unter 0,2 % und einem gleichzeitig hohen CBD-Gehalt angebaut. Laut EU-Sortenkatalog sind aktuell 68 Nutzhanfsorten (Stand 03/2022) für den Anbau zugelassen.

Für die Gewinnung des CBD-Extraktes werden hauptsächlich die weiblichen Blüten von Cannabis-Sativa-Züchtungen (Gewöhnlicher Hanf oder Echter Hanf) verwendet. Sie enthalten den höchsten Anteil an Cannabinoiden.

In den meisten Fällen wird dem Cannabis unter definierter Temperatureinwirkung ein Lösungsmittel zugesetzt, das das CBD sowie andere Wirkstoffe aus den Pflanzenbestandteilen herauslöst.

CBD: Decarboxylierung von Cannabis.
Decarboxylierung durch Erhitzen: Aus CBDa wird CBD.
©iStock / Wirestock

Decarboxylierung: Aus Cannabidiolsäure wird Cannabidiol

Eine Decarboxylierung ist erforderlich, weil CBD in der Hanfpflanze nur als Vorstufe, der Cannabidiolsäure (CBDa) vorliegt. Um das für den Menschen wirksame CBD aus der Pflanze zu extrahieren, muss vom CBDa ein Kohlenstoffdioxid-Molekül (CO2-Molekül) abgespalten werden. Dieser Prozess wird als Decarboxylierung bezeichnet. Man spricht auch von Aktivierung des CBD. Dazu werden verschiedene Extraktionsverfahren eingesetzt.

Der Extraktionsprozess erfordert genaue Fachkenntnis. Denn erfolgt der Vorgang nicht fachgerecht, werden unter Umständen die anderen wertvollen Wirkstoffe wie Terpene und Flavonoide zerstört. Im schlechtesten Fall erhält man dann kein CBD.

Der einfachste Weg der Aktivierung stellt das Erhitzen der Pflanzenbestandteile dar. Gleiches Prinzip wird beim Rauchen von THC-haltigem Cannabis, also beim ‚Kiffen‘, angewendet. Auch THC muss erst aktiviert werden, um seine psychoaktive Wirkung zu erzielen.

CBD: CO2-Extraktion

Die überkritische CO2-Extraktion von CBD ist eine sehr verbreitete, weil schonende Methode. Durch ein bestimmtes Temperatur-Druck-Verhältnis wird den Cannabisblüten und -blättern in einer geschlossenen Kammer Kohlendioxid (CO2) zugeführt. Dabei befindet sich das CO2 in einem Übergangszustand zwischen flüssig und gasförmig. In diesem speziellen Aggregatzustand fungiert es wie ein Lösungsmittel und löst das CBD aus der Pflanze.

Dieses Verfahren eignet sich insbesondere für die Cannabidiol-Herstellung, da die hitzeempfindlichen Terpene und Flavonoide erhalten bleiben und ebenfalls mit dem CBD herausgelöst werden. Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass keine toxischen Lösungsmittel wie Butan eingesetzt werden. Daher gilt es als sehr sicher.
Allerdings können mit diesem Verfahren nur die fettlöslichen Wirkstoffe aus der Pflanze extrahiert werden. So fällt der Entourage-Effekt hierbei etwas geringer aus als zum Beispiel bei der Ethanol-Extraktion. Zudem müssen nach der Extraktion in einem weiteren Schritt die Pflanzenfette (Lipide) und Wachse aufwendig herausgefiltert werden (Winterisierung).

CO2-Extraktion: Chemische Formel von CBD.
Nur 30 °C: Bei der CO2-Extraktion bleibt hitzeempfindliches Pflanzenmaterial erhalten.
©iStock / Aleksandr_Kravtsov
CBD: Ethanol-Extraktion
Bei der Ethanol-Extraktion werden durch den Alkohol alle Bakterien, Viren und Pilze abgetötet.
©iStock / Ivan-balvan

CBD: Ethanol-Extraktion

Die Ethanol-Extraktion von CBD ist ein sehr einfaches Verfahren und gehört neben der CO2-Extraktion zu den beliebtesten Extraktionsverfahren. Es gilt als sehr kostengünstig bei gleichzeitig hoher Ausbeute. Ethanol ist auch in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie ein weit verbreitetes und über viele Jahre eingesetztes Lösungsmittel.
Einen entscheidenden Vorteil gegenüber der CO2-Extraktion hat diese Methode: Ethanol kann sowohl die fett- als auch die wasserlöslichen Bestandteile aus der Pflanze lösen, was den Entourage-Effekt noch erhöht. Zudem ist Alkohol im Vergleich zu anderen Lösungsmitteln wie Butan nicht toxisch und damit sicherer für den Menschen. Aufgrund der Brand- und Explosionsgefahr ist diese Methode aber nicht ungefährlich.

Bei der Ethanol-Extraktion wird Alkohol auf eine bestimmte Temperatur gebracht und die Pflanzenbestandteile werden darin eingeweicht, sodass die wertvollen Wirkstoffe wie Cannabidiol, Terpene etc. herausgelöst werden und in den Alkohol übergehen. Abschließend wird der Alkohol so lange erhitzt, bis er vollständig verdampft ist und nur das CBD-Rohöl übrigbleibt.

Nachteil dieser Methode: Auch unerwünschte Stoffe wie Pflanzenfette, sogenannte Lipide, Wachse und Chlorophyll werden aus den Pflanzenfasern herausgelöst. Letzteres verursacht zum Beispiel einen bitteren Geschmack. Deswegen müssen diese Stoffe wie bei der CO2-Extraktion nachträglich wieder entfernt werden. Dieser Prozess wird als Winterisieren bezeichnet.

CBD-Extraktion: Winterisierung

Winterisierung (aus dem Englischen: Winterization) beschreibt einen Prozess, bei dem das aus der Extraktion gewonnene CBD-Rohöl nachträglich behandelt wird, um unerwünschte Stoffe wie Pflanzenfette (Lipide) und Wachse herauszutrennen. Im Prinzip handelt es sich um eine Veredelung.

Dieser Prozess erhöht die Reinheit des Cannabidiols, macht das CBD-Öl transparenter und verbessert den Geschmack. Insbesondere für den Gebrauch in Vaporizern ist dieser Schritt nötig, da die Wachse sonst im Verdampfer verbrennen und ihn beschädigen könnten.

Das gewonnene CBD-Rohöl wird mit Alkohol (Ethanol) gemischt und für etwa 24 Stunden in einem Gefrierschrank aufbewahrt. Dabei trennen sich die Fette und Wachse vom eigentlichen CBD-Öl.

CBD-Extraktion: Winterisierung
Winterisierung = Verfahren zur Abtrennung nicht kälte-löslicher Bestandteile.
©iStock / skynesher
kaltgepresstes CBD-Öl.
Funktioniert nicht nur für die Herstellung von Olivenöl, sondern auch von CBD-Öl: Kaltpressent.
©iStock / CasarsaGuru

CBD-Extraktion: Kaltpressen

Ein Verfahren, bei dem keine Hilfsstoffe nötig sind, ist das Kaltpressen. Dazu werden die Pflanzenbestandteile des Cannabis gefroren und unter Druck zerkleinert, sodass die wertvollen Cannabinoide wie CBD und Terpene etc. extrahiert werden. Das Cannabidiol, das daraus gewonnen wird, enthält ein breites Spektrum an Cannabinoiden und weiteren wertvollen Wirkstoffen. Der Entourage-Effekt kann hier noch größer und die Wirksamkeit noch höher als bei der CO2-Extraktion ausfallen.

Zwar ist die Ausbeute geringer als bei anderen Verfahren, das heißt es wird relativ viel Pflanzenmaterial benötigt, aber es ist noch schonender als die CO2-Extraktion.

CBD-Extraktion mit Öl

Cannabinoide sind fettlöslich. Diese Eigenschaft macht man sich bei der Öl-Extraktion zu eigen. Die Pflanzenbestandteile werden dabei mit Öl getränkt und leicht erhitzt (ca. 100 Grad Celsius), sodass das CBD und die anderen Wirkstoffe in das Öl übergehen.

Für diese Art der Extraktion wird überwiegend Olivenöl oder Traubenkernöl verwendet. Die Methode ist zwar günstig, aber der aus dem Verfahren extrahierte Anteil an Cannabidiol ist so gering, dass es sich für die Herstellung industrieller CBD-Produkte wirtschaftlich nicht rechnet.

CBD-Extraktion mit Öl
Nicht tauglich für die industrielle Anwendung: CBD-Extraktion mit Öl.
©iStock / Tinnakorn Jorruang
CBD-Extraktion: Kohlenwasserstoff als Lösungsmittel
Propane ist eines von vielen Lösungsmitteln das zur CBD-Extraktion mittels Kohlenwasserstoffverfahren verwendet wird.
©iStock / PeterHermesFurian

CBD-Extraktion: Kohlenwasserstoffe als Lösungsmittel

Eine weitere in der Industrie gängige Methode ist die Extraktion mit chemischen Lösungsmitteln, zum Beispiel flüssigem Butan. Es gehört zu den Kohlenwasserstoffen und wirkt ähnlich wie Alkohol. Auch Butan ist leicht entzündlich und explosiv.

Wie bei der Ethanol-Extraktion muss das Lösungsmittel ebenfalls anschließend wieder entfernt werden. Dabei muss sichergestellt werden, dass keine Lösungsmittel in dem CBD-Konzentrat zurückbleiben, da sie für den Menschen giftig sind.

Bildquellen zum Ratgeber: „CBD: Cannabidiol als Medizin“

Beitragsbild: iStock.com/labuda

Dieser Artikel beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zu einem Gesundheitsthema und dient somit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls einen Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen unsere Redakteure nicht beantworten.

Disclaimer

Die Inhalte der Zencan-Artikel werden mit größtmöglicher Sorgfalt recherchiert und umgesetzt. Wir bemühen uns, die Informationen aktuell, inhaltlich korrekt und vollständig anzubieten. Dennoch ist das Auftreten etwaiger Fehler nicht auszuschließen. Eine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität kann daher trotz sorgfältiger Prüfung nicht übernommen werden. zencan übernimmt insbesondere keinerlei Haftung für eventuelle Schäden oder Konsequenzen, die durch die direkte oder indirekte Nutzung der angebotenen Inhalte entstehen. Hinweise und Korrekturen nehmen wir gerne entgegen; mailen Sie an redaktion@zencan.de.

Sep 11, 2018
 in 
Cannabis Grundlagen
 Kategorie

Aus der 

Cannabis Grundlagen

 Kategorie

Alle ansehen

Holen Sie sich die nächsten Beiträge ins Haus.

Niemals Spam. Lesen Sie unsere Datenschutzrichtlinien
Thank you! Your submission has been received!
Oops! Something went wrong while submitting the form.