CBG, auch liebevoll „Hanfprinzessin“ genannt, ist ein wenig bekanntes Cannabinoid der Hanfpflanze. Bei näherem Hinsehen entpuppt sich dieses Cannabigerol allerdings als wertvoller Cannabis-Inhaltsstoff.
Im Reifeprozess der Cannabispflanze soll sich CBG in andere Cannabinoide synthetisieren: CBC (Cannabichromen), CBD (Cannabidiol) und THC (Tetrahydrocannabinol). Cannabigerol wird deswegen auch als „Stammzelle“ der Hanfpflanze oder „Mutter aller Cannabinoide“ bezeichnet. Ganz korrekt ist das allerdings nicht …
I. Was ist CBG?
CBG, kurz für Cannabigerol, ist ein Inhaltsstoff der Hanfpflanze, der allerdings nur in geringen Mengen vorkommt. Es handelt sich um ein nicht-psychoaktives Cannabinoid, genauer Phytocannabinoid, das mit den CB1- und CB2-Rezeptoren des menschlichen Gehirns interagiert.
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CBG ist in Deutschland legal. Jeder kann ohne besondere Auflagen oder ein ärztliches Rezept CBG-Blüten, CBG-Kristalle (CBG-Isolat) und Cannabigerol-Tropfen oder CBG-Öl kaufen. So ist es häufig im Netz zu lesen, ähnlich wie für CBD. Tatsächlich bestehen jedoch in Bezug auf CBG-Cannabis und CBG-Präparate die gleichen Betäubungsmittelgesetz-Einschränkungen, Verkehrsfähigkeit etc.: So unterliegen derzeit noch alle Pflanzenteile der Cannabispflanze mit Ausnahme der Hanfsamen dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG). Auch quasi THC-freie CBG-Blüten dürfen deshalb nicht verkauft werden, außer in Apotheken gegen Vorlage eines entsprechenden BtM-Rezeptes. CBG-Tropfen hingegen können offiziell als Kosmetikum in Verkehr gebracht werden, da CBG eine Zulassung als kosmetischer Inhaltsstoff hat.
Wie auch andere cannabinoide Tropfen soll CBG-Öl ebenfalls therapeutisches Potenzial aufweisen. Wer bereits mit CBG Erfahrungen gesammelt hat, beschreibt die Cannabigerol-Wirkung oft ähnlich wie die CBD-Wirkung oder auch die Cannabichromen (CBC)-Wirkung. Aber bei allen Ähnlichkeiten gibt es wesentliche Unterschiede in der Wirkweise der verschiedenen Cannabinoide.
In diesem Ratgeber: Wer gewinnt beim direkten Vergleich CBG vs. CBC? Kann Cannabigerol Depressionen lindern? Welche antioxidativen Eigenschaften hat das Cannabinoid? Welche Symptome sprechen für eine CBG-Öl-Anwendung? Was genau bedeutet die Ziffer in der Produktbezeichnung „CBG-Öl 10“? Und warum ist es präziser, nicht CBG, sondern CBGa als Mutter aller Cannabinoide zu bezeichnen?
II. CBGa – das wahre „Muttercannabinoid“
CBGa ist die Abkürzung für Cannabigerolic Acid, zu Deutsch Cannabigerolsäure. In der Hanfpflanze übernimmt CBGa eine wesentliche Funktion: Als Sekundärmetabolit trägt es dazu bei, Energie für die Harz- und Samenproduktion in die Blüten zu leiten. Dafür regt es den programmierten Zelltod in den Blättern an, was wichtige Energie für andere Prozesse freisetzt.
Während verallgemeinernd oft davon die Rede ist, dass CBG (Cannabigerol) der Vorgänger aller anderen Cannabinoide ist, nimmt diese Funktion tatsächlich das CBGa ein. CBGa ist also die eigentliche „Mutter aller Cannabinoide“. Die wahre „Stammzelle“ der Cannabispflanze.
Erst Ende der 1990er Jahre, etwa 30 Jahre nach der Entdeckung von CBGa, wurde seine Schlüsselrolle bei der Cannabinoid-Biosynthese erkannt. Die entsprechende Veröffentlichung der japanischen Wissenschaftler Taura, Morimoto und Shoyama ist online verfügbar.
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Mittlerweile ist klar: Im frühen Stadium der Entwicklung einer Cannabispflanze bilden die Cannabis-Trichome (die Harzdrüsen der Pflanze) durch eine Reihe chemischer Prozesse die Moleküle OA (Olivetolsäure) und GPP (Geranyldiphosphat). Diese werden dann in CBGa umgewandelt. Das passiert in den ersten sechs Lebenswochen einer jungen Cannabispflanze.
Ist das CBGa erst synthetisiert und reift die Hanfpflanze weiter, bilden sich aus dem CBGa auch andere Cannabinoidsäuren, zum Beispiel CBDa (Cannabidiolic Acid = Cannabidiolsäure). Dabei spielen verschiedene Faktoren wie UV-Licht und Wasser eine Rolle. Je nach Enzym, das die Reaktion katalysiert, wandelt die CBDa-Synthase CBGa in CBDa um, die Tetrahydrocannabinolsäure (THCa)-Synthase wandelt CBGa in THCa um und so weiter. Diese Vorstufen können sich dann zu den vollständigen Cannabinoiden weiterentwickeln.
Unter den richtigen Bedingungen kann außerdem das Cannabinoid Cannabigerol entstehen. Diese chemische Reaktion heißt Decarboxylierung: Bei Hitzeeinwirkung löst sich eine Carboxylgruppe von dem Molekül und wird als Kohlendioxid freigesetzt. So wird CBG aus CBGa. Demzufolge ist CBGa die Mutter und nicht CBG. Gelegentlich wird Cannabigerol deshalb oft fast liebevoll als „Hanfprinzessin“ bezeichnet.
III. CBG-Wirkung
Die CBG-Wirkung ist weniger gut erforscht als die Wirkung von CBD oder THC. Die Literatur weist aber schon jetzt auf vielfältigen medizinischen Nutzen von Cannabigerol hin.
Untersuchungen belegen, dass Cannabigerol Wirkung bei verschiedenen spezifischen Symptomen und Krankheitsbildern zeigt. Anwender mit Cannabigerol-Erfahrung berichten besonders oft von einer schmerzlindernden, schlaffördernden und beruhigenden Wirkung, sowohl nach dem Verdampfen von CBG-Blüten als auch der Anwendung von CBG-Liquid. Teilweise heißt es sogar, dass CBG Schlaf-fördernder als Cannabidiol (CBD) sei.
Ähnlich wie bei der CBD-Wirkung ist für die gewünschte Cannabigerol-Wirkung von Mensch zu Mensch jedoch eine andere Dosierung erforderlich. Deshalb beginnt man zum Beispiel bei der Anwendung von Cannabigerol-Öl mit einer niedrigen Dosierung und steigert diese dann, bis das Ergebnis stimmt. Wichtige Faustformel für die CBG-Dosierung: Zwei Tropfen CBG-Öl 5 entsprechen einem Tropfen CBG-ÖL 10. Die Ziffer steht hier für die Konzentration des CBGs in Prozent.
Außerdem ist nachgewiesen, dass nicht nur andere Cannabinoide, Terpene und Flavonoide notwendig sind, um den sogenannten Entourage-Effekt auszulösen, sondern eben auch Cannabigerol. Dieser Synergie-Effekt beruht darauf, dass die genannten Stoffe in Verbindung miteinander eine höhere Wirksamkeit haben als bei isolierter Aufnahme.
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit: konkrete Beispiele zu den heutigen Erkenntnissen zur CBG-Wirkung im Überblick.
1. Antioxidative Eigenschaften von CBG
Antioxidative Eigenschaften von CBG (Cannabigerol) sind für die Medizin von Interesse, weil Entzündungen und oxidativer Stress eine wichtige Rolle bei der Neurodegeneration, dem krankhaften Absterben von Nervenzellen, spielen. Tatsächlich ist es so, dass verschiedene natürliche Verbindungen neuroprotektive Wirkungen gegen Entzündungen und oxidativen Stress entfalten und so vor dem Verlust von Nervenzellen schützen können. Eine Quelle für solche Verbindungen findet sich in Cannabis sativa.
Nachdem die antioxidativen Eigenschaften von Cannabigerol bereits in Makrophagen (Zellen des Immunsystems) nachgewiesen wurden, kamen auch Gugliandolo et al. zu dem Schluss, dass Cannabigerol in einem In-vitro-Neuroinflammationsmodell eine schützende Wirkung auszuüben scheint. CBG reduzierte in ihrer Untersuchung den neuronalen Tod in bestimmten Zellen und verringerte Entzündungen sowie oxidativen Stress. Insbesondere stellte Cannabigerol die antioxidative Abwehr der Zellen wieder her und reduzierte die Entzündungsmarker. Auf der Grundlage ihrer Ergebnisse zur neuroprotektiven Wirkung empfehlen die Autoren den Einsatz von Cannabigerol gegen Neurodegeneration sowie bei pathologischen Zuständen, bei denen Neuroinflammation und oxidativer Stress eine wichtige Rolle spielen.
Mehr über die antioxidative Eigenschaften von CBG ist nachzulesen in der Online-Veröffentlichung „In Vitro Model of Neuroinflammation: Efficacy of Cannabigerol, a Non-Psychoactive Cannabinoid” von Gugliandolo et al.
2. CBG als Appetitanreger bei Krebs
THC-haltiges Cannabis und THC-haltige Cannabis-Präparate können als Appetitanreger bei Krebs-Patienten eingesetzt werden. Das ist inzwischen gut belegt. Inzwischen ist aber auch klar, dass Cannabigerol ebenfalls appetitanregende Eigenschaften hat.
Bierly et al. kamen im Rahmen ihrer Forschung zu Cannabigerol zu dem Schluss, dass eine Untersuchung des therapeutischen Potenzials von CBG bei Kachexie und anderen Störungen der Essens- und Körpergewichtsregulierung gerechtfertigt ist. Sie konnten im Tierversuch zeigen, dass Cannabigerol eine Hyperphagie auslöst, indem es die Latenzzeit bis zur Nahrungsaufnahme verkürzt und die Häufigkeit der Mahlzeiten erhöht, ohne negative neuromotorische Nebenwirkungen zu verursachen. Somit könnten auch Cannabisextrakte ohne THC als Appetitanreger bei Krebs wirksam sein.
3. CBG und Depression
Wissenschaftler Ethan B. Russo ist überzeugt, dass CBG Depressionen lindern kann. Er hat jahrelang rund um medizinische Einsatzmöglichkeiten für medizinisches Cannabis und die verschiedenen Cannabinoide wie Cannabigerol (CBG) geforscht.
Russo attestiert, dass Cannabigerol schlaffördernd sowie schmerzstillend wirkt und dass Cannabigerol-dominierte Cannabispräparate unter anderem Patienten mit Angstzuständen und Depressionen helfen können. Die Einnahme von CBG bei Depression sorgt laut Russo für eine Verminderung von Depressionsschüben.
IV. CBG-Blüten
CBG-Blüten sind Cannabisblüten der Hanfpflanze, die einen besonders hohen Anteil des Wirkstoffs Cannabigerol enthalten. Das Cannabigerol-Cannabinoid entsteht durch CBGa-Synthase: Aus Cannabigerolsäure wird Cannabigerol.
Cannabigerol kaufen ist in Deutschland völlig legal – könnte man meinen. Schließlich ist CBG nicht psychogen und macht nicht high. So einfach ist die Rechtslage aber doch nicht. Zwar wird in diversen Online-Artikeln angeführt, dass ein rezeptfreier Verkauf von CBG-Blüten unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist: Zum einen müsse der THC-Gehalt unter 0,2 Prozent liegen, zum anderen müssten die Cannabigerol-Blüten von Nutzhanfsorten stammen, die im entsprechenden EU-Sortenkatalog aufgeführt sind. Tatsächlich unterliegen Cannabispflanzen und Pflanzenteile auch dann dem Betäubungsmittelgesetz, wenn sie kein THC enthalten. Dementsprechend dürfte es sehr wohl illegal sein, im Netz Blüten mit Cannabigerol zu bestellen. Diversen CBD-Urteilen ist zu entnehmen, dass ein Missbrauch zu Rauschzwecken auch bei THC-armen Blüten nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann. Damit greift das BtMG. Wer völlig legal CBG-Blüten kaufen möchte, wird ein entsprechenden BtM-Rezept vom Arzt benötigen.
Anders ist die Sachlage, wenn Unternehmen CBG-Blüten kaufen, um sie als Kosmetikrohstoff weiterzuverarbeiten. Als solcher sind CBG-Blüten von Nutzhanf aber explizit nicht zum Verzehr, zur Einnahme oder zum Rauchen vorgesehen. Für die Verkehrsfähigkeit von Cannabigerol-Kapseln wiederum müsste dem Hersteller eine Zulassung seines Präparats als Nahrungsergänzungsmittel vorliegen.
Wer sich trotzdem dafür entscheidet, CBG-Blüten zweifelhafter Herkunft zu rauchen, tut das meistens pur oder in einer Tabakmischung. Grundsätzlich empfehlen Mediziner für den Konsum von Medizinalcannabis sogenannte Vaporizer, die ähnlich wie E-Zigaretten ein temperaturgesteuertes Verdampfen ermöglichen. Mit speziellen Kräutermühlen (Grinder) lassen sich die CBG-Blüten vorab zerkleinern.
1. CBG-Gehalt verschiedener Cannabissorten
Der CBG-Gehalt von Cannabigerol-Blüten variiert von Cannabissorte zu Cannabissorte. Üblicherweise handelt es sich bei den CBG-Sorten um Sativa-Genetiken. Diverse solcher Blüten-Sorten sind im offiziellen EU-Sortenkatalog für Nutzhanf gelistet.
Der Sativa-Indica-Unterschied bezieht sich in der Regel auf die unterschiedliche Gewichtung der CBD- und THC-Anteile von Cannabis sativa und Cannabis indica, die wiederum für die Unterschiede bei der Sativa-Wirkung und der Indica-Wirkung verantwortlich sind. In Zusammenhang mit Cannabigerol-Blüten ist das aber relativ uninteressant. Interessanter ist, dass CBG (Cannabigerol) oder genauer CBGa (Cannabigerolsäure) einer der wichtigsten Stoffe während des Wachstums einer Cannabispflanze ist. Denn ohne CBGa könnte sie keinerlei Cannabinoide bilden, zum Beispiel eben CBD und THC. Da der Großteil der CBGa als Baustein für andere Inhaltsstoffe dient, enthält die Cannabispflanze bei der Ernte durchschnittlich 1 Prozent CBG. Häufig liegt der CBG-Gehalt sogar unter 0,1 Prozent.
Um ein bis fünf Prozent CBG-Gehalt zu erzielen, müssen die Blüten früher geerntet werden, als normalerweise üblich. Um einen typischen Ertrag an CBD und THC mit Cannabigerol nachzubilden, ist also 20-mal mehr Biomasse von noch nicht ausgereiften Pflanzen erforderlich. Deshalb hat es in den vergangenen Jahren Selektionsbemühungen von verschiedenen Saatgutbanken gegeben – mit Erfolg. Ziel war es, Cannabissorten zu züchten, bei denen die Cannabinoid-Synthese bei CBG stoppt, um so vergleichsweise große Mengen an CBG von gut ausgereiften Pflanzen zu erzielen.
Mittlerweile sind Cannabissorten mit einem hohen CBD-Gehalt von über 10 Prozent bei gleichzeitig niedrigem THC-Gehalt von unter 0,5 Prozent verfügbar. Im Folgenden werden ein paar solcher Cannabissorten kurz vorgestellt, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Agent Orange
Agent Orange-Blüten weisen einen hohen CBG-Gehalt zwischen 7,96 und 8,01 Prozent auf, bei einem THC-Gehalt unter 0,2 Prozent. Geerntet werden die Blüten nach einem vierwöchigen Reifeprozess, wenn die Trichome (Drüsenhärchen) eine orangene Farbe aufweisen und die Blüten mit vielen CBG-Kristallen überzogen sind. Die CBG-Buds zeichnen sich durch ein kompakte Struktur, ihre hellgrüne Farbe und einen süßlichen Geruch aus, der an reife Orangen erinnert.
Fruit Punch
Fruit Punch-Blüten weisen einen Cannabigerol-Gehalt zwischen acht und neun Prozent auf, bei einem THC-Gehalt von unter 0,2 Prozent. Die Blüten sind recht groß, dunkelgrün und stark bewachsen von Trichomen (Drüsenhärchen). Die Cannabissorte Fruit Punch bringt dicke Stämme hervor, wobei die Blütenstände relativ fluffig sind.
Konsumenten beschreiben das Aroma als süßes Fruchterlebnis mit leicht erdiger Note. Dafür sorgen fruchtige Terpene wie Myrcen mit Beta-Carophyllen.
Panakeia
Panakeia wurde als Cannabissorte ebenfalls für einen hohen CBG-Ertrag gezüchtet. Die Sorte stammt aus einem Entwicklungsprogramm der Polytechnischen Universität in Valencia (Spanien) und wurde speziell zu therapeutischen Zwecken mit einem CBG-Gehalt von 10 bis 16 Prozent gezüchtet. Der THC-Gehalt ist kaum nachweisbar: Er liegt verlässlich unter 0,08 Prozent.
CBG-Blüten der Sorte Panakeia zeichnen sich durch ihre hellgrüne Farbe und einen leicht erdig-pflanzlichen Geruch mit einer sanften Unterströmung von Minze aus. Dieselben Aromen kommen laut Erfahrungsberichten auch beim Rauchen und Verdampfen der kompakten CBG-Blüte, die von weißem CBG-Harz überzogen ist, als subtiler Geschmack zum Vorschein.
White CBG
White CBG ist auch unter dem Namen Fatale bekannt. Der Cannabigerol-Gehalt liegt bei 20 Prozent, während die THC-Konzentration weniger als 0,2 Prozent beträgt.
Die White CCannabigerol-Blüten sind von waldgrüner Farbe, mal heller, mal dunkler und mit mehr oder weniger goldenen Schattierungen. Die Buds sind unterschiedlich groß, aber immer extrem voll, kompakt und harzig. Die weiche und leicht klebrige Konsistenz der Blütenstände ist auf die hohe Trichomen-Anzahl zurückzuführen, welche die Blüten mit einer harzigen Schicht überziehen.
Hinsichtlich des Aromas fallen eine leicht moschusartigen Note und ein süßer, lang anhaltender Nachgeschmack am Gaumen auf.
Zur Info: Trichome sind die Drüsenhärchen der Cannabispflanze. Mit bloßem Auge sind sie nicht zu sehen, bis die Pflanze blüht. Züchter können an der Farbe der Trichome – klar, milchig oder bernsteinfarben – erkennen, wann der richtige Zeitpunkt für die Ernte gekommen ist.
Zerodue
Zerodue ist eine Cannabigerol-Blüte, die aus einer Kreuzung zwischen BCN Critical XXL und einer italienischen Genetik entstanden ist. Diese italienische Genetik wurde ursprünglich in der Forschung verwendet, um einen Indica-dominanten Hybriden mit einem Ertrag von bis zu zehn Prozent CBG bei 0,11 Prozent THC zu bilden.
Zerodue zeichnet sich durch schnelle Blütezeiten und üppige Erträge aus. Das Aroma der Zerodue-Blüten beschreiben Konsumenten als erdig sowie zitronig-blumig, begleitet von einem sehr fruchtigen Geschmack.
2. CBG-Anbau: Indoor, Outdoor, Greenhouse
Der CBG-Anbau, genauer der Anbau Cannabigerol-dominanter Cannabissorten, unterscheidet sich prinzipiell nicht wesentlich vom Anbau anderer Cannabissorten.
- Für den Indoor-Anbau wird ein Raum mit einer Temperatur von etwa 15 bis 24 Grad Celsius benötigt. Eine gute Belüftung mit Frischluft muss gewährleistet sein, ebenso wie eine in Höhe und Leistung abgestimmte Beleuchtung. Der Beleuchtungsrhythmus muss exakt eingehalten werden.
- Der Outdoor-Anbau von CBG-Blüten hat den Vorteil, dass natürliches Sonnenlicht und Frischluft nicht erst durch aufwendige technische Installationen imitiert werden müssen. Hier besteht allerdings die Gefahr – vor allem bei Sommern mit viel Regen –, dass sich Schimmel bildet. Möglich ist auch, Cannabigerol-Cannabispflanzen indoor vorzuziehen und dann nach etwa vier bis sieben Wochen nach draußen umzupflanzen. Da die CBD-Pflanzen im Outdoor-Anbau dem Zyklus der Natur folgen, ist der geeignete Zeitpunkt zum Auspflanzen Mitte Mai bis Mitte Juni.
- Einen guten Mittelweg zwischen Outdoor-Anbau und Indoor-Anbau bietet der Gewächshaus-Anbau von Cannabigerol-Blüten, auch Greenhouse genannt. Der Treibhauseffekt sorgt hier für stabile Temperaturen und das einfallende natürliche Sonnenlicht erspart die Montage aufwendiger Lichtinstallationen. Wie beim Indoor-Anbau muss aber auch beim CBG-Anbau im Gewächshaus für ein ausreichendes Lüftungssystem gesorgt werden.
V. CBG-Isolat
CBG-Isolat steht am Markt in verschiedenen Formen zur Verfügung:
CBG-ISOLATCBG-GEHALTPulver- oder Feinkristall-Form96–99 %krümelige Formulierung87–94 %stückige CBG-Crumble90–98 %
Isolate von Cannabigerol kaufen weniger die Endverbraucher, sondern vor allem Hersteller von Cannabis-Präparaten. Die Cannabigerol-Wirkung erfreut sich zum Beispiel in der Kosmetikbranche zunehmender Beliebtheit. Hier wird zumeist auf die höchste Reinheitsstufe, also CBG-Isolat in Form von feinem Pulver, gesetzt.
VI. CBG-Kristalle
CBG-Kristalle sind ein CBG-Isolat. Sie werden durch überkritische CO2-Extraktion aus industriellem Hanf (Cannabis Sativa L.) gewonnen. Zusätzliche Filter- und Reinigungsprozesse nach der Extraktion sorgen für einen hohen Reinheitsgrad der Cannabigerol-Kristalle. Auch manche Endverbraucher besorgen sich Isolat in Form von feinem Pulver. Die Farbe des C-Pulvers kann weiß oder bräunlich sein.
Anwender von CBG-Kristallen beschreiben folgende Optionen für die Einnahme:
- CBG-Kristalle dabben > Anders als beim Rauchen entsteht kein direkter Kontakt mit dem Feuer. Stattdessen wird das Isolat auf einem Träger erhitzt, verdampft dann und kann inhaliert werden.
- Cannabigerol-Kristalle dampfen > Es wird eine kleine Menge Isolat in einen Vaporizer für Wachs und Extrakte gegeben. Die ideale Temperatur für die Freisetzung von Cannabigerol beim Verdampfen liegt zwischen 160 und 190 Grad.
- CBG-Kristalle dem Essen beimengen > Das Isolat löst sich gut in Zutaten mit hohem Fettgehalt auf, zum Beispiel pflanzliche Öle oder Butter. Um einen Wirksamkeitsverlust zu vermeiden, sollte die Koch- oder Backtemperatur unter 160 Grad liegen.
CBG-Kristalle kaufen können Endverbraucher unter anderem in Online-Shops. Anwender berichten, dass Cannabigerol-Kristalle erfahrungsgemäß praktisch zu transportieren und unauffällig zu verwenden sind. Laut Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) sind CBG-Kristalle allerdings nicht zum Verzehr zugelassen. Die Empfehlung für die Anwendung lautet seitens der Anbieter daher häufig, die CBG-Kristalle unter die Zunge zu legen und das Isolat nach ca. 60 Sekunden wieder zu entnehmen. Alternativ kann man CBG-Kristalle Präparaten zur äußerlichen Anwendung, zum Beispiel für die Hautpflege, beimengen.
VII. CBG-Öl
CBG-Öl (auch Cannabigerol-Hanföl, Cannabigerol-Öl oder engl. cbg oil) ist ein Öl, welches das Cannabinoid CBG enthält. Da CBG nicht zum Verzehr zugelassen ist, lauten die Empfehlungen der Anbieter meist, CBG-Öl entweder nur äußerlich anzuwenden oder unter die Zunge zu tropfen und nicht herunterzuschlucken. Da die Mundschleimhaut Wirkstoffe sehr gut aufnehmen und an den Blutkreislauf abgeben kann, ist bei dieser sublingualen Anwendung mit einer schnellen Wirkung des CBGs zu rechnen.
Damit sich die CBG-Öl-Wirkung im Körper voll entfalten kann, setzen viele Konsumenten dennoch auf die Einnahme – pur oder in Getränke oder Essen gemischt. Das CBG wird dann von der Magenschleimhaut aufgenommen. Als Alternative zum flüssigen Cannabigerol-Öl bieten manche Hersteller von Cannabis-Präparaten als Alternative auch CBG-Öl-Kapseln an.
Wenn durch CBG-Öl Nebenwirkungen auftreten, dann meist in Form von Übelkeit oder Erbrechen und ist auf eine zu hohe Dosierung zurückzuführen.
1. CBG-Öl 10
CBG-Öl 10, diese Produktbezeichnung weist darauf hin, dass das CBG-Öl zehn Prozent Cannabigerol enthält. Entsprechend hat CBG-Öl 5 einen CBG-Gehalt von fünf Prozent und CBG-Öl 20 von 20 Prozent.
Die Cannabigerol-Öl-Dosierung erfolgt relativ einfach mittels Pipette – wie bei Nasentropfen. Üblicherweise beginnt man mit wenigen Tropfen und steigert die Einnahme, bis sich der Effekt in gewünschtem Umfang einstellt. Das nennt sich Step-Up-Methode. Die Anzahl der Tropfen müssen entsprechend anpasst werden, wenn von CBG-Öl 10 zu CBG-Öl 20 gewechselt wird. Hier ist die Dosierung um die Hälfte zu reduzieren, damit die gewohnte Cannabisöl-Wirkung eintritt.
Der Geschmack von CBG-Öl 10 ebenso wie von Ölen mit anderen Konzentrationen hängt übrigens maßgeblich davon ab, welches Träger-Öl der Hersteller verwendet. Das kann zum Beispiel Kokosnussöl sein.
2. CBG-Öl kaufen: online bevorzugt
CBG-Öl kaufen die meisten Konsumenten Online Shops. Präparate mit Cannabigerol online kaufen – das verspricht eine gute Auswahl, erleichtert die Suche nach speziellen Produkten wie CBG-Öl in Bio-Qualität und ermöglicht einen einfachen Preisvergleich.
Grundsätzlich ist CBG-Öl etwas teurer im Vergleich zu CBD-Öl. Denn der Wirkstoff CBG kommt in geringerer Konzentration in der Cannabispflanze vor und die Herstellung von CBG-Öl ist etwas aufwendiger als die von CBD-Öl.
Wer Cannabigerol-Öl kaufen will, stößt vielleicht auch auf Vollspektrum-CBG-Öl, das neben CBG auch Cannabidiol (CBD) und Cannabinol (CBN) enthält. Das Zusammenspiel mehrerer Cannabinoide soll deren positive Wirkung noch verstärken.
3. CBG-Öl: Anwendung aus gutem Grund
Wenn CBG-Öl Anwendung findet, kann das ganz unterschiedliche Gründe haben. Denn wie andere Cannabinoide zeigt auch Cannabigerol ein vielfältiges Wirkspektrum. Die einen möchten mit CBG-Öl Schlaf-Probleme in den Griff bekommen, die anderen bekämpfen mit Cannabigerol-Öl Angstzustände und für wieder andere ist CBG-Öl Hautpflege-Wirkstoff Nummer 1.
Die Europäische Kommission hat Cannabigerol Anfang des Jahres 2021 als Inhaltsstoff für Kosmetik-Produkte zugelassen, woraufhin es in die CosIng-Datenbank aufgenommen wurde. CosIng steht für Cosmetic Ingredients. Seitdem wird die antibakterielle, antientzündliche und antioxidative Wirkung von Cannabigerol für Hautpflegeprodukte wie Gesichtscremes und Bodylotions genutzt. Es sind aber nicht unbedingt spezielle Kosmetikprodukte erforderlich, um Hautprobleme mit CBG-Öl zu behandeln. Die Anwendung kann auch darin bestehen, einfach ein paar Tropfen herkömmliches CBG-Öl auf die betroffene Hautstelle zu tupfen.
VIII. CBG-Tropfen
CBG-Tropfen sind im Grunde nichts anderes als Cannabigerol-Öl, also ein Träger-Öl, in dem das Cannabinoid Cannabigerol (CBG) gelöst ist. Der CBG-Gehalt beträgt je nach Produkt 5 Prozent, 10 Prozent, 15 Prozent oder 20 Prozent. Darüber hinaus gibt es CBG-Tropfen, die zusätzlich weitere Wirkstoffe – Cannabinoide oder auch Terpene – enthalten.
Bei Cannabigerol-Tropfen handelt es sich um sehr homogene Flüssigkeiten. Selbst wenn ein Fläschchen längere Zeit unbenutzt stehenbleibt, setzt sich das Cannabigerol normalerweise nicht ab. Es schadet aber natürlich auch nicht, die Flasche vor Gebrauch einmal vorsichtig zu schütteln. CBG-Tropfen und auch andere CBG-Produkte sollten so gelagert werden, dass sie vor hohen Temperaturen und direktem Lichteinfall geschützt sind. Außerdem ist darauf zu achten, dass die Behälter immer wieder gut verschlossen werden.
Verkauft werden CBG-Tropfen zum Beispiel als Hilfe bei schuppiger Problemhaut und als Mittel gegen Übelkeit. Cannabigerol soll sich zudem positiv auf den Schlaf und die Stimmung auswirken, sogar bei gewissen Augenbeschwerden helfen. Des Weiteren werden CBG-haltige Appetitanreger-Tropfen vertrieben.
IX. CBG-Erfahrungen
Für eigene CBG Erfahrungen ist es immer gut, die aktuelle Studienlage zu kennen. Datenbanken für medizinische und pharmazeutische Literatur wie pubmed.de, ResearchGate und die Cochrane Library bieten einen umfassenden Zugriff auf viele wissenschaftliche Publikationen. Im Vergleich zu anderen Cannabinoiden wie Cannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabinol (THC) ist die Studienlage für Cannabigerol (CBG) noch relativ dünn. Aber: die bekannten Veröffentlichungen deuten darauf hin, dass Cannabigerol im medizinischen Sinne ähnlich wertvoll sein könnte wie CBD.
Im Internet finden sich Berichte darüber, wie Patienten, die bereits persönliche Erfahrungen mit der CBG-Wirkung haben, das therapeutische Potenzial dieses Cannabinoids einschätzen. Wichtig ist dabei, dass Cannabigerol als besonders nebenwirkungsarm beschrieben wird. Dass zudem bei der Verwendung von THC-freien Präparaten mit CBG Rausch-Zustände ausgeschlossen sind, verringert für viele Interessierte die Hemmschwelle, eigene CBG-Erfahrungen zu sammeln.
X. Cannabinoide-Tropfen: BtM-rezeptpflichtig?
Cannabinoide-Tropfen gibt es nicht nur mit Cannabigerol als Hauptwirkstoff. Viel bekannter sind CBD-Tropfen. CBD steht für Cannabidiol. Außerdem gibt es sogenannte Vollspektrum-Präparate, die verschiedene Cannabinoide sowie auch Terpene und Flavonoide enthalten.
Cannabinoide-Tropfen sind immer dann in der Apotheke gegen Vorlage eines herkömmlichen Rezepts erhältlich, wenn sie einen gesicherten Tetrahydrocannabinol (THC)-Gehalt von weniger als 0,2 Prozent haben. Dronabinol ist ein Beispiel für BtM-rezeptpflichte Cannabinoide-Tropfen. Denn Dronabinol ist der internationale Freiname für Delta-9-Tetrahydrocannabinol, kurz THC. Und dieses Cannabinoid wiederum ist eine psychoaktive Substanz.
Wer bei CBG-Tropfen die Dosierung übertreibt, riskiert Übelkeit und Erbrechen. Wer jedoch Dronabinol überdosiert, muss nicht nur mit einem starken High-Gefühl, sondern unter Umständen auch mit paranoiden Reaktionen oder Halluzinationen rechnen. Deshalb geben Apotheken Cannabinoide-Tropfen in Form von Dronabinol nur gegen Vorlage eines sogenannten Betäubungsmittel (BtM)-Rezepts heraus. Ein solches Rezept können Patienten nicht nur von einem spezialisierten Cannabis-Arzt, sondern theoretisch von jedem Arzt erhalten.
1. Cannabigerol- versus CBD-Öle
CBG ist die Abkürzung für Cannabigerol. CBD ist die Abkürzung für Cannabidiol. CBD ist eines der bekanntesten Cannabinoide der Hanfpflanze. CBG ist der breiten Öffentlichkeit noch eher unbekannt. Der CBD-CBDa-Unterschied besteht darin, dass Cannabidiolsäure die Vorstufe von Cannabidiol ist. Cannabigerolsäure ist die Vorstufe von Cannabigerol und kann in Cannabidiolsäure umgewandelt werden.
Da CBD wie Cannabigerol nicht psychoaktiv ist, könnte der interessierte Laie auf die Idee kommen, dass CBD-Öl (CBD-Hanföl), CBD-Creme, CBD-Gummibärchen und andere CBD-Produkte grundsätzlich frei verkäuflich sind. [„psychoaktiv” – Bedeutung = Psyche und Wahrnehmung beeinflussend, das Bewusstsein erweiternd; Synonym zu psychotrop] Das ist der wesentliche THC-CBD-Unterschied: Im Gegensatz zu CBD – und Cannabigerol – ist THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol) für die psychoaktive Wirkung der Hanfpflanze verantwortlich. Das Cannabinoid nimmt Einfluss auf das zentrale Nervensystem und auf die Psyche.
Unabhängig davon ob CBD-ÖL oder CBG-Öl, erfolgt die Einnahme im Prinzip immer gleich. Mit einer Pipette träufelt der Anwender eine festgelegte Anzahl an Tropfen unter seine Zunge.
Produkte mit CBD kaufen Interessierte in der Apotheke, in Drogeriemärkten oder online. Wer im Internet nach den Stichworten „cbd vergleich” sucht, stößt auf diverse Vergleiche und Testberichte zu CBD-Öl verschiedener Hersteller. Zu Cannabigerol ist bislang ungleich weniger im Netz zu finden.
Aufgrund der vielschichtigen CBD-Wirkung gibt es eine breite Palette von CBD-Anwendungsgebieten, die zum Teil auch von der internationalen Prominenz geschätzt werden:
- Whoopi Goldberg soll auf CBD-Öl gegen Stress und Ängste schwören.
- Morgan Freeman soll CBD-Öl gegen chronische Schmerzen einsetzen.
- Schauspieler Tommy Chong nahm CBD während seiner Krebserkrankung ein und kämpft heute für die Legalisierung von Cannabisprodukten.
- Rockstar Melissa Etheridge nutzte CBD-Öl, um die Nebenwirkungen während einer Chemotherapie zu lindern.
- Super-Model Alessandra Ambrosio nutzt CBD-Öl für einen erholsameren Schlaf vor wichtigen Engagements wie der Victoria’s Secret Show.
CBD ist irgendwie hip, Cannabigerol hat bei den Beliebtheitswerten noch Nachholbedarf.
XI. Cannabichromen
Was ist CBC? Cannabichromen, kurz CBC, ist ein in der Natur häufig vorkommendes Phytocannabinoid. Auch in der Cannabispflanze ist das Cannabinoid enthalten. Entdeckt haben es Wissenschaftler im Jahr 1966. Neben Cannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabinol (THC) ist CBC das heute am besten untersuchte Cannabinoid der Hanfpflanze. Im Gegensatz zu THC handelt es sich um ein nicht-psychotropes Cannabinoid. Es bewirkt also keine veränderte Realtitätswahrnehmung.
CBC hat zwar eine ähnliche Molekülformel wie CBD und THC, scheint sich aber nicht an die Cannabinoid-Rezeptoren des menschlichen Endocannabinoid-Systems anbinden zu können. Die Forschungsarbeiten zur medizinischen CBC-Wirkung stehen jedoch noch immer am Anfang. Immerhin weisen die Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen auf ein vielversprechendes therapeutisches Potenzial hin, zum Beispiel bei der Symptombehandlung von Krebs und Depression. Auch soll Cannabichromen hilfreich gegen Schmerz, Entzündung und sogar für das Wachstum von Gehirnzellen sein.
Cannabichromen werden in Form von CBC-Öl und als Bestandteil in Vollspektrum-Cannabisölen oder CBD-Extrakt verkauft. Cannabichromene Isolate kristallisieren übrigens anders als Cannabigerol und Cannabidiol nicht. Cannabichromen-Isolat liegt deshalb nicht in Pulver-, sondern in öliger Form vor.
1. CBG vs. CBC
CBG oder CBC – was ist besser? Welches Cannabinoid das beste ist, hängt von diversen Faktoren ab. Dazu gehören neben den zu behandelnden Symptomen oder dem Krankheitsbild auch persönliche Bedürfnisse und Empfindlichkeiten. Denn jeder Körper reagiert anders auf die verschiedenen Cannabinoide.
Dabei üben zusätzlich Aspekte wie Körpergewicht und individueller Lebensstil (Alkoholgenuss, Ernährung, Bewegung etc.) Einfluss auf die Wirkung aus. Deshalb gibt es auch keine starren Dosierungsempfehlungen – weder für Cannabigerol, noch für Cannabichromen (CBS).
XII. Cannabis als Medizin: kleine kulturgeschichtliche Einordnung
Cannabis als Medizin ist keine Errungenschaft der Moderne. Hanf hat eine Jahrtausende alte Tradition als Heilpflanze. Das erste schriftliche Dokument zur medizinischen Verwendung stammt aus China und wird auf 2.700 v. Chr. datiert. Zudem gilt es als sicher, dass Hanf in Indien um 1.500 bis 1.000 v. Chr. als Heilmittel Anwendung fand. Belegt ist das ebenfalls für Ägypten. Mit der Arzneimittellehre des Dioskurides (um 50 n. Chr.) liegt der älteste bekannte schriftliche Nachweis von Cannabis im Abendland vor.
Im Europa des frühen Mittelalters genossen Hanfsamen großes Ansehen als Heilmittel. Unter anderem schrieb Hildegard von Bingen in ihrer Heilmittel- und Naturlehre „Physica“ darüber. In den folgenden Jahrhunderten fand die Hanfpflanze in fast allen Büchern über Kräuter, Heilpflanzen und Arzneien Erwähnung.
Die Bezeichnung Indischer Hanf (Cannabis indica) führte in Europa erstmals der Kaufmann und Naturforscher Georg Rumphius Mitte des 18. Jahrhunderts ein. Bis dahin ging es hierzulande fast ausschließlich um die Verwendung einheimischer Hanfsamen als Öl oder Emulsion. Eine erste ausführliche Beschreibung von Cannabis indica lieferte erst 1830 der Apotheker und Botaniker Theodor Friedrich Ludwig Nees v. Esenbeck. 1839 veröffentlichte dann der in Kalkutta (heute Kolkata, Indien) stationierte irische Arzt William B. O’Shaughnessy eine umfassende Studie über indischen Hanf. In der Folge konnte Cannabis indica auch in der abendländischen Schulmedizin Fuß fassen. 1860 verfasste das Medizinische Komitee des Bundesstaates Ohio einen detaillierten Bericht über die Verwendung von Cannabispräparaten in den USA.
Die Jahre 1880 bis 1900 gelten als der damalige Höhepunkt der Cannabis-Forschung und der Verwendung von Cannabis-Präparaten. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts standen qualitativ hochwertige Rohstoffe und diverse Fertigpräparate zur Verfügung. Doch in der Mitte des 20. Jahrhunderts verschwand Cannabis als Medizin fast vollständig von der Bildfläche – und tauchte als Droge wieder auf. Das Cannabigerol hatte man zu diesem Zeitpunkt übrigens noch gar nicht entdeckt.
1. Cannabis-Medizin geriet in Vergessenheit
Cannabis-Medizin verlor in der Mitte des 20. Jahrhunderts deutlich an Bedeutung, geriet fast völlig in Vergessenheit. Die Gründe dafür waren vielfältig. Zum einen waren tatsächlich für alle Hauptanwendungsgebiete der Cannabis-Präparate noch vor Beginn des 20. Jahrhunderts neue spezifische Arzneimittel eingeführt worden. Zudem beklagten viele Ärzte die pharmazeutische Instabilität der Cannabis-Präparate, also ihre unterschiedliche Wirksamkeit. Unwissenheit auf der einen Seite und Standardisierungsprobleme auf der anderen Seite hatten zur Folge, dass Arzneimittel auf Hanf-Basis mal hochwirksam, mal völlig unwirksam waren.
Zum anderen wurde der Status von Cannabis-Medizin durch wirtschaftliche Aspekte beeinträchtigt. Einschränkungen in den Produktionsländern, vor allem Indien, und Krieg erschwerten den Import von hochwertigem indischen Hanf. Gleichzeitig wurde der Cannabis-Konsum zu Rauschzwecken beliebter. Die Preise für Rohprodukte ebenso wie für Cannabis-Präparate stiegen exorbitant.
Mit der Zeit kamen massive rechtliche Einschränkungen hinzu, welche die Anwendung von Cannabis in der ärztlichen Praxis zunächst massiv erschwerte und letztlich völlig unmöglich machte: Nachdem die medizinische Verwendung von Cannabis 1958 weltweit noch in 26 Ländern der UNO gestattet war, führte das Einheits-Übereinkommen (Convention on NarcoticDrugs) 1961 de facto zu einem kompletten Verbot von Cannabis.
Eine Ausnahmeregelung gab es für die Wissenschaft und so konnte in den Folgejahren unter anderem die chemische Struktur von CBD (Cannabidiol) und von THC (Tetrahydrocannabinol), zwei Hauptcannabinoide im Hanf, aufgeklärt werden. Cannabigerol wurde – als Bestandteil von Haschisch – erstmals 1964 entdeckt. Das alles waren wichtigen Grundlagen für das Verständnis der Cannabis-Wirkung und die heutige Cannabis-Medizin.
2. Cannabis-Legalisierung zu medizinischen Zwecken
Wesentlich für die Cannabis-Legalisierung zu medizinischen Zwecken war die Entdeckung des körpereigenen Endocannabinoid-Systems und der Cannabinoidrezeptoren zu Beginn der 1990er Jahre. Das kurbelte die wissenschaftliche Forschung rund um medizinisches Cannabis in nie dagewesenem Maße an. Seitdem ist weltweit eine starke Tendenz zu erkennen, den Zugang zu medizinischem Cannabis zu liberalisieren. In Deutschland darf medizinisches Cannabis in Form bestimmter Cannabisblüten sowie als Fertig- und Rezepturarzneimittel offiziell wieder seit 2017 verschrieben werden. Die Abgabe an die Patienten kann durch jede Apotheke – unter Einhaltung gewisser Auflagen – erfolgen. Vor allem online werben einige Apotheken als spezialisierte Cannabis-Apotheke für ihr Angebot rund um medizinisches Cannabis und andere Cannabis-Produkte.
Dass THC-freie Präparate auf Basis von beispielsweise CBD und Cannabigerol in Deutschland nicht automatisch legal und rezeptfrei erhältlich sind, ist aber nach wie vor vielen Konsumenten nicht bewusst. Gleichzeitig gibt es viele Laien, denen nicht klar ist, dass bei CBD und Cannabigerol Nebenwirkungen wie ein Rauschzustand nicht eintreten. Ärzte und Apotheker haben noch viel Aufklärungsarbeit hinsichtlich der unterschiedlichen Inhaltsstoffe und Wirkungen von Produkten wie CBG-Öl und dem Cannabis auf Rezept vor sich.
Derweil warten und hoffen nicht wenige Freizeitkonsumenten und Patienten, die bisher kein Cannabis-Rezept von ihrem Arzt erhalten konnten, auf eine allgemeine Cannabis-Legalisierung in Deutschland. [Stand 12-2022]
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