Haschkekse: Backen mit Cannabis

Hasch-Horsd’œuvres auf Silbertabletts bei der Dinnerparty? Lizzie Post fänd’s gut. Sie ist die Ur-Ur-Enkelin von Emily Post, die 1922 „Etiquette“ geschrieben hat, das nordamerikanische Pendant zu unserem Knigge. Und Lizzy ist die Autorin von „Higher Etiquette“, einem Benimmratgeber für Cannabis-Konsumenten.

Tatsächlich gibt es so einige Benimmregeln unter Kiffern. Von „Wer baut, der haut“, also bekommt den ersten Zug (außer es ist ein Geburtstagskind anwesend!), bis „Mit leeren Händen kommen, ist uncool“. Ein immer wieder gern gesehenes Mitbringsel: Haschkekse.

I. Was sind Haschkekse?

Haschkekse bestehen aus einem Teig, dem Haschisch, Gras oder THC-haltiges Öl / Butter beigemengt wurde. Beim Verzehr von Haschkeksen setzt die Wirkung später ein als beim Inhalieren von Cannabis. Haschkekse sehen aus wie gewöhnliche Kekse und verströmen nicht den für Joints typischen Geruch.

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Noch eines vorweg: Anbau, Herstellung, Handel, Einfuhr, Ausfuhr, Abgabe, Veräußerung, in Verkehr bringen oder sonstiger Erwerb von Haschisch, Marihuana und anderen THC-haltigen Produkten – sofern es sich nicht um ein Arzneimittel wie medizinisches Cannabis, Dronabinol oder ähnliches handelt – ist in Deutschland illegal. Der Konsum ist allerdings nicht strafbar.

II. Space Cookies: beliebtes Cannabis-Lebensmittel

Space Cookies sind eine beliebte Form, um Cannabis zu konsumieren. Auf deutsch heißt Space Cookie nichts anderes als Haschkeks oder Cannabiskeks.

Cannabis-Kekse ermöglichen eine diskrete Form des Cannabis-Konsums. Anstatt Haschisch können in Space Cookies auch Cannabisblüten oder Cannabis-Butter verarbeitet sein. Haschisch ist das aus den Blüten der Cannabispflanze gewonnene und zu Platten oder Blöcken gepresste Harz. Reines Haschisch ist bei gleichem Ausgangsmaterial potenter als Marihuana. In Deutschland verfügbar ist aber in der Regel Standard-Haschisch (Europlatte), das oft Streckmittel wie Sand, Staub, Fett und unpotente Pflanzenteile enthält. Dann ist die Hasch-Wirkung nicht wesentlich stärker als bei Marihuana.

Wer sich schon mal am Backen mit Hasch versucht hat, weiß um die Schwierigkeiten der richtigen Dosierung. Dadurch sind Space Cookies immer wieder für eine Überraschung gut …

1. Haschkeks: Erlaubt oder nicht erlaubt?

Haschkekse kaufen – legal ist das in Deutschland derzeit nicht möglich. Während in den Niederlanden der Haschkeks auf der Speisekarte von so manchem Coffee Shop steht, sind Space-Kekse in Deutschland verboten. Zumindest wenn wir davon ausgehen, dass jemand THC-haltige Haschkekse kaufen oder backen möchte.

Allerdings macht es einen großen Unterschied, ob man Space Cookies kaufen möchte oder es darum geht, Hanfkekse zu kaufen. Denn Hanfkekse enthalten Hanfsamen und die enthalten kein THC. Hanfkeks ist also nicht gleich Haschkeks.

2. Haschkekse: Wirkung

Der klassische Space-Keks enthält Tetrahydrocannabinol (THC), den psychoaktiven Wirkstoff von Cannabis. Dass Haschkekse ihre Wirkung langsamer zeigen als beispielsweise Joints, liegt daran, dass das THC hierbei zeitverzögert über den Magen-Darm-Trakt ins Blut aufgenommen wird. Das gleiche gilt natürlich auch für die Hasch-Brownie-Wirkung oder die Space-Cake-Wirkung. Es kann leicht bis zu 1,5 Stunden und länger dauern, bis die Wirkung eintritt.

Davon abgesehen hängt die Wirkung von einem Space Cookie von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel Dosis, Verstoffwechslung und individuelle Empfindlichkeit.

Die Wirkung von Haschkeksen – ebenso wie die Wirkung von Hasch-Brownies – wird häufig als ein Zustand der Euphorie oder Entspannung beschrieben, gepaart mit einer veränderten Wahrnehmung, zum Beispiel in Bezug auf Farben, Töne und Zeit. Typisch für die THC-basierte Haschkeks-Wirkung sind auch eine Verlangsamung der Reaktionszeiten sowie eine Appetitsteigerung – Stichwort Fress-Flash. Aber es können auch Schwindel und Verwirrung auftreten.

Die Wirkung von THC auf das zentrale Nervensystem ist signifikant, sodass auch der Konsum von als weiche Droge geltenden Haschkeksen mit Risiken verbunden ist.

III. Cannabis-Rezepte für den Backofen: Haschkekse und mehr

Es gibt zig Cannabis-Rezepte. Im Folgenden verraten wir, wie Sie besonders einfach Hasch-Kekse backen können. Und falls Sie keine Lust auf lustige Kekse haben, probieren Sie doch mal aus, Hasch-Brownies zu backen …

1. Haschkeks-Rezept

Wer auf der Suche nach einem guten Haschkeks-Rezept ist, hat die Qual der Wahl. Ein mögliches Auswahlkriterium: Sollen es tatsächlich Hasch-Cookies werden oder genau genommen Gras-Kekse? Wir zeigen hier ein Space-Cookie-Rezept, das sich für beide Varianten eignet.

Wer Haschkekse backen möchte, die Gras enthalten, muss zunächst eine Decarboxylierung der Blüten vornehmen, um das enthaltene THC zu aktivieren. Dann kann es mit dem eigentlichen Rezept für Haschkekse losgehen:

1. Ofen auf 190 °C vorheizen
2. 2 Tassen Mehl, ½ Tasse Zucker, 2 Teelöffel Backpulver und ½ Teelöffel Salz in einer Schüssel vermischen
3. In einer ½ Tasse Butter nach Belieben zerkleinertes Haschisch auflösen oder granuliertes Marihuana (z. B. 8 Gramm) verrühren
4. Butter, 2 Eier, ¾ Tasse Milch und 1 Teelöffel Vanilleextrakt in die Schüssel geben und zu einem Teig kneten
5. Nach Belieben getrocknete Früchte, gehackte Nüsse oder Schokoladenchips hinzufügen und untermischen
6. Teig z. B. in kleine Kugeln formen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen
7. Im vorgeheizten Ofen ca. 20 Minuten backen, oder bis die Kekse goldbraun sind

Dann die Haschkekse aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen, bevor sie serviert werden.

Wer Cannabis-Butter auf Vorrat da hat, kann auch diese verwenden, um Haschkekse zu backen. THC-Butter ist normalerweise mindestens zwei Wochen haltbar, eingefroren sogar bis zu einem Jahr.

2. Hanfkekse-Rezept

Hanfkekse-Rezepte und Haschkeks-Rezepte haben einen wesentlichen Unterschied: Ein Rezept für Haschkekse enthält THC, ein Rezept für Hanfkekse nicht. Denn Hanfkekse werden mit Hanfsamen gebacken und die sind frei von Cannabinoiden.

Theoretisch kann jedes Keks-Rezept für Hanfkekse abgewandelt werden: einfach zusätzlich zu den vorgegebenen Zutaten nach Belieben Hanfsamen ergänzen. Hier ein Rezept-Vorschlag für Hanfkekse:

1. Ofen auf 180 °C vorheizen
2. 1 Tasse Mehl, ½ Tasse Hanfsamen, ½ Tasse braunen Zucker, ½ Teelöffel Backpulver und ¼ Teelöffel Salz in einer Schüssel vermischen
3. ½ Tasse weiche Butter, 1 Ei und 1 Teelöffel Vanilleextrakt hinzufügen und zu einem Teig kneten
4. Nach Belieben gehackte Nüsse oder Schokoladenchips hinzufügen und untermischen
5. Teig z. B. in kleine Kugeln formen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen
6. Im vorgeheizten Ofen ca. 12-15 Minuten backen, oder bis die Kekse goldbraun sind

Dann die Hanfkekse aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen, bevor sie serviert werden.

3. Hasch-Brownies-Rezept

Wer im Netz nach einem Hasch-Brownies-Rezept sucht, findet unter dieser Bezeichnung auch Rezepte ohne Hasch auf der Zutatenliste. Denn die Bezeichnung Hasch-Brownie oder Hasch-Keks hat sich hierzulande sozusagen als Synonym für THC-haltige Backwaren eingebürgert. Und so kann de facto ein Hasch-Brownie auch ein Gras-Brownie sein. Hierbei gibt es eine Besonderheit zu beachten: Bevor Brownies mit Gras gebacken werden, ist eine gute Decarboxylierung der Blüten wichtig.

Der Prozess der Decarboxylierung sorgt durch Zufuhr von Hitze dafür, dass sich die im Gras enthaltenen Cannabinoide chemisch von ihrer Vorläuferform zu ihrer aktiven Form verändern. Beim Rauchen von einem Joint passiert das quasi zeitgleich. Aber bevor Blüten für Teigwaren verwendet werden, sollten sie separat decarboxyliert werden. Das gilt auch bei der Herstellung von Cannabis-Butter.

Apropos Cannabutter – hier möchten wir nun ein Hasch-Brownies-Rezept vorstellen, das weder Hasch noch Gras enthält, sondern eben besagte Cannabis-Butter:

1. Ofen auf 175 °C vorheizen
2. 120 Gramm Butter und 4 Esslöffel Cannabutter zusammen mit 340 Gramm grob gehackter Zartbitter-Schokolade schmelzen
3. 1 Tasse braunen Zucker, ¾ Tasse weißen Zucker und 1 Teelöffel Salz unterrühren
4. 4–5 Eier in einer Schüssel schaumig schlagen und 2 Teelöffel Vanilleextrakt einrühren
5. Abgekühlte Schokoladenmischung mit der Eiermischung vermengen
6. ¾ Tasse Mehl einrühren
7. Teig in eine Form geben und 20–25 Minuten backen.

Dann die Form aus dem Ofen nehmen, abkühlen lassen und schließlich in einzelne Hasch-Brownies zerteilen.

4. CBD-Kekse statt Haschkekse

CBD-Kekse haben wie Hanfkekse keine berauschende Wirkung. Sie enthalten kein THC. Theoretisch kann jedes Keks-Rezept für das Backen von CBD-Keksen genutzt werden: einfach zusätzlich zu den vorgegebenen Zutaten nach Belieben CBD-Öl ergänzen.

Hier ein Rezept-Vorschlag für CBD-Kekse:

1. Ofen auf 180 °C vorheizen
2. 2 Tassen Mehl, ½ Tasse weißen Zucker, ½ Tasse braunen Zucker, ½ Teelöffel Salz, 1 Teelöffel Backpulver und ½ Teelöffel Natron in eine Schüssel geben und gut vermischen
3. 1 Ei, ½ Tasse geschmolzene Butter und 1 Teelöffel Vanilleextrakt hinzufügen und zu einem Teig kneten
4. CBD-Öl nach Belieben hinzufügen und unterkneten
5. Schokoladenstücke nach Belieben hinzufügen und untermischen
6. Teig z. B. in kleine Kugeln formen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen
7. Im vorgeheizten Ofen ca. 12-15 Minuten backen, oder bis die Kekse goldbraun sind

Dann die CBD-Kekse aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen, bevor sie serviert werden.

In welchem Ausmaß CBD-Kekse Wirkung zeigen, hängt von der Menge und der Konzentration des verwendeten CBD-Öls ab. Auf jeden Fall wird es keine psychoaktive Wirkung sein.

5. Cannabutter-Rezepte

Es gibt viele Cannabutter-Rezepte – verfeinert mit leckeren Kräutern zum Grill-Buffet, verarbeitet zu Kuchen und Keksen für eine lustige Tee-Party usw. Hier stellen wir ein Grund-Rezept für Cannabis-Butter vor.

1. 14 g Gras zerkleinern und für die Decarboxylierung für 30–40 Minuten bei ca. 110 °C backen
2. 150 g Butter in kleine Würfel schneiden
3. 1 l Wasser im Topf zum Kochen bringen und Butter sowie Gras hinzugeben
4. Mind. für 3 Stunden bei 70–95 °C köcheln lassen
5. Flüssigkeit abkühlen lassen, bis sie lauwarm ist, und dann abseihen
6. Gras-Butter abkühlen lassen und überschüssiges Wasser entfernen
7. Cannabutter im Kühlschrank ruhen lassen und erneut überschüssiges Wasser entfernen

6. Space-Cake-Rezept mal anders

Üblicherweise ist mit Space Cake ein Schokoladen-Brownie gemeint. Aber im Grunde ist ja jeder Cannabis-Kuchen, der THC enthält, ein Space Cake. Warum also nicht mal eine ganz andere Art Space-Cake-Rezept ausprobieren? Zum Beispiel einen New York Cheese-Space-Cake oder einen Schwarzwälder Kirsch-Space-Cake … der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Einfach das Lieblings-Kuchenrezept abwandeln und entweder zerkleinerte Cannabisblüten beziehungsweise Hasch einarbeiten oder einen Teil der Fettmenge im Rezept durch zuvor hergestellte Cannabisbutter oder Cannabisöl ersetzen.

Dieser Artikel beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zu einem Gesundheitsthema und dient somit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls einen Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen unsere Redakteure nicht beantworten.

IV. Bildquellen zum Ratgeber: „Haschkekse: Backen mit Cannabis“

Beitragsbild: iStock.com/Helios8, Foto 1: iStock.com/Alexander_Volkov, Foto 2: iStock.com/Victoriia Paliy, Foto 3: iStock.com/fizkes, Foto 4: iStock.com/AnVr, Foto 5: iStock.com/Pekic, Foto 6: iStock.com/ollo, Foto 7: iStock.com/Moussa81, Foto 8: iStock.com/ Anchiy , Foto 9: iStock.com/ Prostock-Studi

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