Lebensmittel, die Teile oder Bestandteile von Cannabis enthalten, heißen Edibles. Das können Süßigkeiten, Backwaren oder auch Getränke sein. Viele Menschen sind wegen des gesundheitlichen Potenzials von Cannabis an Edibles-Rezepten, zum Beispiel für Cannabis-Butter, interessiert.
Dieser Leitfaden vermittelt Anfängern leicht verständlich, wie sie Cannabisbutter herstellen können. Obendrauf gibt es ein paar Tipps für die weitere Verwendung der selbstgemachten Cannabutter.
Was ist Cannabutter?
Cannabutter (kurz für Cannabisbutter; auch Weed-Butter oder Gras-Butter) ist Butter, die mit Cannabis in Form von Marihuana-Blüten versetzt ist. Die Bezeichnung THC-Butter deutet darauf hin, dass Cannabis verarbeitet wurde, das Tetrahydrocannabinol (THC) enthält. Wer stattdessen Haschbutter machen möchte, nimmt Haschisch-Öl.
Cannabutter hat einen nussigen Geschmack. Wenn sie mit THC versetzt ist, wirkt sie psychoaktiv.
II. Cannabisbutter herstellen: Gewusst wie!
Cannabisbutter herzustellen ist in der Vorstellung vieler Laien ein sehr komplizierter Prozess. Tatsächlich gibt es ein paar wichtige Aspekte, die man für ein gelungenes Ergebnis berücksichtigen sollte. Sonst könnte es passieren, dass sich die mit der Weedbutter fabrizierten Space Brownies oder ähnliches als ungenießbar und / oder unwirksam herausstellen.
Wer aber die wichtigsten Grundregeln kennt, dem gelingt eine Cannabutter, die nicht nur potent ist, sondern auch erstklassig schmeckt.
1. Cannabis-Butter, Hash-Butter oder Weedbutter?
Begriffe wie Cannabis-Butter, Cannabutter und Weedbutter werden im Allgemeinen synonym verwendet. Cannabutter-Rezepte werden normalerweise mit THC-haltigen Cannabisblüten (Weed = getrocknete Blüten der Cannabispflanze) umgesetzt. Theoretisch kann man aber natürlich auch mit THC-freien und stattdessen CBD-reichen Hanfblüten Cannabutter herstellen. Die nimmt dann ebenfalls den typischen grünen Farbton an, wirkt aber nicht psychoaktiv.
Grundsätzlich können Edibles nicht nur mit Cannabisblüten, sondern auch mit Haschischöl oder Extrakten hergestellt werden. Eine Cannabutter mit Hasch wird auch speziell Haschbutter genannt.
Wenn statt Butter Margarine zum Einsatz kommt, wird daraus übrigens Cannarine.
2. Cannabis-Rezepte: Decarboxylierung nicht vergessen
Die Decarboxylierung ist einer der wichtigsten, wenn nicht sogar der wichtigste Schritt für alle, die Edibles selber machen wollen. Decarboxylierung heißt der Prozess, mit dem man das THC in der Marihuanablüte aktiviert, bevor sie zur Herstellung von beispielsweise Cannabutter oder Canna-Öl verwendet wird.
Steht der Begriff Decarboxylierung in einem Cannabis-Rezept, wirkt das auf manche Menschen ein wenig abschreckend, weil es so wissenschaftlich klingt. Der Prozess als solcher ist aber ganz einfach umsetzbar.
Decarboxylierung aktiviert die psychoaktiven chemischen Verbindungen im Cannabis. Marihuanablüten enthalten eine Verbindung namens Tetrahydrocannabinolsäure (THCA), die zunächst einmal nicht psychoaktiv ist und erst durch Hitzeeinwirkung in das psychoaktive THC umgewandelt wird.
Die Flamme eines Feuerzeugs oder der Zerstäuber in einem Vape Pen sorgen für die nötige Hitze beim Kiffen. Beim Kochen mit Cannabis ist es der Ofen, der die Umwandlung von THCA in THC aktivieren kann.
Decarboxylierung von Cannabis in 5 einfachen Schritten
- Backofen auf 100 °C vorheizen.
- Alufolie oder Backpapier auf einem Backblech auslegen.
- Cannabisblüten zerkleinern.
- Granulat locker mit ausreichend Zwischenräumen auf dem Blech verteilen.
- Cannabis zur Decarboxylierung für 15 bis 20 Minuten im Ofen erhitzen.
HINWEIS: Im Gegensatz zum Rauchen erfolgt die Decarboxylierung hier bei einer niedrigeren Temperatur, aber dafür über einen längeren Zeitraum. So bleiben nicht nur die Cannabinoide, sondern auch das Terpenprofil der Marihuanablüten erhalten. Erfahrungsgemäß kann die Ofentemperatur sogar bis auf 90 °C abgesenkt werden, wenn das Cannabis für 10 bis 15 Minuten im Ofen verbleibt.Wenn ein vollmundiges nussiges Weed-Aroma aus dem Ofen strömt, ist es soweit: Dieser Geruch zeigt an, dass die Decarboxylierung erfolgt ist. Jetzt sollte das Cannabis zügig aus dem Ofen geholt werden. Es lohnt sich, bei der Sache zu bleiben, weil das Gras leicht verkohlt und damit unbrauchbar wird.
3. Cannabisbutter: Das wird benötigt
Cannabisbutter lässt sich im Grunde sehr einfach selbst herstellen – wenn man weiß, was zu tun ist, und die nötigen Utensilien vorliegen. Hier ist eine Liste der Utensilien, die erforderlich sind, wenn man Cannabutter machen möchte:
- Backofen
- Kochplatte
- Backblech
- Backpapier / Alufolie
- Topf
- Schmelztiegel oder hitzebeständige Glasschüssel
- Spatel
- Sieb
- Vorratsglas oder Keramik-Buttertopf zur Aufbewahrung der Cannabutter
Wenn bereits decarboxyliertes Cannabis vorhanden ist, kann man direkt loslegen und Cannabis-Butter herstellen. Wer eine besonders potente Cannabutter erzielen möchte, kann die Menge der Marihuanablüten erhöhen.
Tipp: Ich habe schon so manches Cannabis-Butter-Rezept gelesen und dabei ist mir aufgefallen, dass meist eine recht kleine Menge Butter in Verbindung mit einer vergleichsweise großen Menge Cannabis empfohlen wird. Meiner Meinung nach ist das nicht angezeigt – außer es ist ein Besuch auf dem Mond geplant. Wenn es um die Herstellung von Edibles mit Cannabis geht, favorisiere ich das Credo „weniger ist mehr“.
Hier nun die Zutatenliste und Anleitung für eine wirklich leckere Cannabutter:
Zutaten für Cannabutter
Für die Herstellung von Cannabis-Butter braucht es nur zwei Zutaten:
- 250 Gramm Butter
- 10 Gramm decarboxylierte Marihuana-Blüten
Cannabutter herstellen: Anleitung
Wer Cannabutter herstellen möchte, muss ausreichend Zeit einplanen:
- Den Topf bis zur Hälfte mit Wasser füllen, zum Kochen bringen und am Köcheln halten.
- Die Butter in eine hitzebeständige Schüssel geben und die Schüssel in den Topf mit dem köchelnden Wasser stellen.
- Sobald die Butter geschmolzen ist, die decarboxylierten Cannabisblüten hinzufügen.
- Auf kleiner Flamme halten und mit einem Spatel bis zu 2 Stunden lang umrühren. Geduld und Aufmerksamkeit sind hierbei der Schlüssel zum Erfolg: Es ist sehr wichtig, die Hitze niedrig zu halten. Während die Butter kocht, setzt sich ein blasiger Fettfilm auf der Mischung ab und die Farbe der Butter verändert sich von Gelb über Braun zu Grün.
- Nach zwei Stunden hat die Butter ein starkes nussiges Aroma und eine grünliche Färbung: Jetzt die Cannabutter 10 Minuten lang abkühlen lassen und dann durch ein Sieb in ein Vorratsglas umfüllen. Die Aufbewahrung erfolgt an besten an einem kühlen Ort. Die fertige Cannabutter hat eine hellgrüne Farbe.
- Das Fett und das ausgekochte Gras bleiben übrig. Manche Hobbyköche verwenden dieses Rohmaterial weiter zum Kochen anderer Gerichte. Andere entsorgen es, weil es eigentlich kaum mehr als Mulch ist.
HINWEIS: Das hier vorgeschlagene Verhältnis von Weed zu Butter ergibt eine milde, also nicht sehr starke Cannabis-Butter, die zur Herstellung von zwei Chargen Keksen verwendet werden kann. Um die Potenz der Cannabutter zu erhöhen, einfach die Menge der Cannabisblüten erhöhen.
III. Edibles: Rezept-Tipps für Cannabutter und mehr
Bevor Sie sich die Schürze umbinden und mit dem erstbesten Edibles-Rezept starten, sollten sie ein paar Dinge wissen …
1. Die Wirkung von Weed-Butter, Space Brownies & Co
Ob Weed-Butter / Haschbutter, Cannabis-Brot, THC-Brownies oder THC-Gummibärchen … Wichtig im Umgang mit Edibles ist, immer daran zu denken, dass der Körper THC je nach Darreichungsform unterschiedlich verstoffwechselt. Wenn Cannabis geraucht wird, gelangt das THC direkt in den Blutkreislauf. Wenn Cannabis oral als Nahrung aufgenommen wird, gelangt es über den Magen zunächst in die Leber, wo THC durch Verdauungsenzyme in 11-Hydroxy-THC (11-OH-THC) umgewandelt wird.
11-OH-THC ist ein Metabolit, das nur bei oralem Cannabiskonsum entsteht. Forschungsergebnissen zufolge ist es viermal stärker als THC, das durch Rauchen konsumiert wird*. Deshalb kann der Verzehr von Edibles wie Cannabutter potenziell viel stärkere Auswirkungen haben.
Und aus diesem Grund ist das Verhältnis von 10 Gramm Marihuana auf 250 Gramm Butter vollkommen ausreichend, um eine THC-haltige Butter herzustellen, die leicht potent ist. Und ganz sicher potent genug für jeden, der es nicht gewohnt ist, Cannabis oral zu konsumieren.
*Schwilke EW, Schwope DM, Karschner EL, Lowe RH, Darwin WD, Kelly DL, Goodwin RS, Gorelick DA, Huestis MA. Delta9-Tetrahydrocannabinol (THC), 11-Hydroxy-THC und 11-Nor-9-Carboxy-THC Plasmapharmakokinetik während und nach kontinuierlicher oraler THC-Hochdosis. Clin Chem. 2009 Dec;55(12):2180-9. doi: 10.1373/clinchem.2008.122119. Epub 2009 Oct 15. PMID: 19833841; PMCID: PMC3196989.
2. Weedbutter aus dem Crock Pot
Crockpot ist ein führender Hersteller von Schongarern und erklärter Favorit einiger Edibles-Enthusiasten, sodass es mittlerweile eine ganze Reihe großartiger Crockpot-Cannabutter-Rezepte gibt. Das Gute am Crockpot ist die einfache Bedienung – die macht jedes Rezept für Weedbutter zum Kinderspiel.
Der größte Vorteil besteht darin, dass sich mit dem Crockpot Cannabis-Butter machen lässt, ohne zwei Stunden lang daneben zu stehen, um sicherzustellen, dass die Butter nicht überhitzt. Das Funktionsprinzip des Crockpots besteht ja grundsätzlich darin, langsam und schonend erhitzen.
Crockpots gibt es in diversen Haushalts- und Küchengeschäften zu kaufen, auch online zum Beispiel bei Otto oder Amazon.
3. THC-Butter lecker pimpen
THC-Butter mit dem gewissen Etwas? Einfach 1–2 Esslöffel Erdnussbutter oder Tahini (Sesampaste) zu der Cannabutter geben, nachdem sie abgeseiht wurde und solange sie noch heiß ist. Gut untermischen und vor der Lagerung sicherstellen, dass sie wirklich vollständig geschmolzen ist. Es ist auch möglich, eine andere Nussbutter zu ergänzen. Super einfach – super lecker!
4. Mein Lieblingsrezept mit Canna-Butter
Jetzt verrate ich hier noch mein allerliebstes Rezept mit Canna-Butter: THC-haltige Erdnuss-Canna-Butter-Kekse – yummy!
Warum ist es das meiner Meinung nach das beste Cannabutter-Rezept? Cannabis-Butter hat ein einzigartiges nussiges Aroma und einen Geschmack, der ein wenig an Erde und cremige Kräuternoten erinnert. Außerdem ist Cannabis fettlöslich, weshalb es sich gut mit anderen fettlöslichen Lebensmitteln wie Butter und Erdnussbutter kombinieren lässt. Durch die Zugabe von Erdnussbutter zur THC-Buttermischung entsteht die perfekte Grundlage für diese köstlichen Kekse!
Zutaten für Erdnuss-Gras-Butter-Cookies
Die Gras-Butter korrespondiert perfekt mit dem Erdnuss- und dem Kokos-Aroma …
- 100 Gramm THC-haltige Butter
- 2 Esslöffel Erdnussbutter
- ¾ Tasse Rohrzucker
- 200 Gramm Kokosnussflocken
- 1 Teelöffel Muskatnuss
- 1 Esslöffel Ahornsirup
- 1/2 Tasse glattes Mehl
Space Cookies herstellen: Anleitung
- Die THC-Butter und die Erdnussbutter in einen Schmelztiegel geben und diesen in einen Topf mit siedendem Wasser stellen. Sobald die Butter geschmolzen ist, den Tiegel aus dem Topf nehmen. Zucker und Ahornsirup hinzufügen und gut unterrühren.
- In einer anderen Schüssel die Kokosflocken mit Muskatnuss mischen. Dann die feuchte Mischung über die trockenen Zutaten gießen und gut vermischen. Das ergibt eine klebrige und ölige Masse.
- Mehl hinzugeben, um die Mischung anzudicken. Eine halbe Tasse Mehl ist normalerweise ausreichend, aber hierbei einfach ein wenig auf das eigene Gefühl hören. Es ist auch möglich, andere trockene Zutaten wie Rosinen oder Schokoladenstückchen hinzuzufügen – diese immer zuletzt hinzugeben.
- Sobald die Masse gut vermischt und dank des Mehls nicht mehr zu ölig ist, das Backblech mit Backpapier bereitstellen. Den Teig mit feuchten Händen in 10 bis 12 kleine Kugeln aufteilen und diese auf dem Blech flach drücken, sodass sie die typische Cookies-Form annehmen.
- Wenn die Space Cookies dünn sind, bei 190 °C im vorgeheizten Backofen 15 Minuten lang backen; wenn sie dicker sind, die Backzeit ggf. auf 20 bis 25 Minuten erhöhen.
5. Neue Kreationen mit Haschbutter und Cannabutter
Der beste Weg, neue Rezepte mit Haschbutter und ähnlichem zu entwickeln, besteht darin, fettbasierte Dessert-Rezepte zu nutzen. Also einfach bestehende Rezepte nehmen und die angegebene Fettzutat – ob Butter, Margarine oder Öl – ganz oder teilweise durch Cannabutter ersetzen. Auf diese Weise steht gleich eine vielfältige Auswahl an Lieblingsrezepten mit Cannabis-Butter zur Verfügung, die von Weed-Brownies über Haschkekse bis hin zu THC-Hanf-Kuchen reichen.
Tipp: Auch mit veganer Butter ist es möglich, Cannabutter herzustellen.
Dieser Artikel beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zu einem Gesundheitsthema und dient somit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls einen Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen unsere Redakteure nicht beantworten.
IV. Bildquellen zum Ratgeber: „Cannabutter: Cannabis-Rezepte für Anfänger“
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