Cannabis-Samen zeichnen sich heute durch eine große Vielfalt und gute Verfügbarkeit aus. Das Angebot ist im Verlauf der vergangenen 40 Jahre exponentiell gewachsen.
Es wurde eine unvorstellbare Menge an Kreuzungen vorgenommen, wodurch unzählige Hybride entstanden sind. Klangvolle Namen wie Euphoria, Gorilla Glue, Blue Cheese, OG Kush, Critical Kush, Jack Herer und viele mehr stehen für einen großen Varianten-Reichtum hinsichtlich Geschmack, Geruch und Wirkung. Die Art und Weise, wie Cannabis gezüchtet wird, hat sich mit der Zeit verändert: Das Hauptinteresse gilt heute einem optimalen Ertrag, einer sauberen Ästhetik der Blüten und einem eher sanften Rausch.
Was sind Cannabis-Samen?
Cannabis-Samen entwickeln sich aus einsamigen Fruchtknoten. Cannabis-Samen sind streng genommen keine Samen, sondern Nüsse, genauer sogenannte Achänen: Nussfrüchte, bei denen Samenschale und Fruchtwand eng beieinander liegen und die durch Hüllblätter geschützt wachsen.
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Feminisierte Sorten Übersicht
In dieser Tabelle findest du eine detaillierte Übersicht über verschiedene feminisierte Cannabissorten. Die Tabelle bietet Informationen zu den Typen, Kategorien, Schwierigkeitsgraden, Erträgen und THC-Gehalten der verschiedenen Sorten.
Sortentypen
- Feminisierte Sorten: Diese Sorten sind speziell gezüchtet, um nur weibliche Pflanzen zu produzieren, die die begehrten Blüten liefern.
- Sativa, Indica und Hybriden: Die Sorten werden weiter nach ihren genetischen Merkmalen in Sativa, Indica oder Hybriden kategorisiert.
Schwierigkeitsgrad
- Mittel: Diese Sorten sind für Züchter mit etwas Erfahrung geeignet.
- Schwierig: Diese Sorten erfordern fortgeschrittene Kenntnisse im Cannabisanbau.
Ertrag und THC-Gehalt
- Ertrag: Der Ertrag wird in Gramm pro Quadratmeter (g/m²) angegeben und variiert je nach Sorte.
- THC-Gehalt: Der THC-Gehalt gibt den Prozentsatz des wichtigsten psychoaktiven Bestandteils von Cannabis an. Höhere Werte bedeuten eine stärkere Wirkung.
Nutzung der Tabelle
Standardmäßig werden die ersten 7 Produkte angezeigt. Du kannst die vollständige Liste der Sorten anzeigen, indem du auf "mehr anzeigen" klickst. Jede Spalte der Tabelle ist sortierbar, um dir die Möglichkeit zu geben, die Informationen nach deinen Bedürfnissen zu ordnen.
Diese Übersicht hilft dir dabei, die passende Cannabissorte für deine Bedürfnisse zu finden, indem du wichtige Informationen auf einen Blick vergleichen kannst.
Wie sehen Hanfsamen aus? Cannabis-Samen sind eiförmig-rundlich und dabei etwas abgeplattet. Sie werden zwei bis fünf Millimeter lang und sind von einer Schale umgeben.
Die Cannabisblüte von früher sieht nicht so aus wie die beschnittenen Knospen von heute. So sind OG-Konsumenten in der Regel eher an „ugly buds“ interessiert, die einen überraschenden Rausch erzeugen, während jüngere Raucher vielleicht eine saubere Knospe mit einem frischen Rauch erwarten. Alles eine Frage der persönlichen Vorlieben.
Aber wenn es um den Cannabis-Anbau geht, sind die Erwartungen gleich: Ob Hobbygärtner, Landwirt, Züchter oder kommerzieller Grow Operator – alle sind sie auf der Suche nach qualitativ hochwertigen Cannabissamen. In diesem Artikel befassen wir uns daher mit der Geschichte der Cannabis-Genetik, der Entwicklung der heutigen Marihuana-Samen, den Zuchtmethoden und der Frage, wo man die besten Cannabissamen kaufen kann.
Seeds: Bevor Du Cannabis ernten kannst, muss Du den Samen keimen lassen
Die Geschichte der modernen Cannabis-Genetik wird unterschiedlich erzählt. Je nachdem mit wem man über die Seeds-Historie spricht und in welchem Teil der Welt man sich gerade befindet, hört man verschiedene Varianten.
In den 1960er Jahren stammte das meiste Gras, das in den USA und Europa geraucht wurde, aus Asien und Südamerika. Zu den beliebten Sorten gehörten damals Panama Red und Acapulco Gold. Das Gras kam entweder auf dem Luftweg, bekannt als „Airplane Weed“, oder per Schiff, bekannt als „Boat Weed“ oder „Brick Weed“ – aufgrund der Art der Verpackung. Die Konsumenten zahlten übrigens einen Aufpreis, wenn sie Cannabis kauften, das per Flugzeug kam. Denn bei der Flugreise wurde das Terpenprofil der Cannabis-Blüte besser bewahrt, das Gras blieb schön klebrig und war rundum besser zu rauchen.
Die Cannabis-Sorten wurden damals nach ihrem Herkunftsland bezeichnet. Wer Gras kaufen wollte, fragte also gezielt nach jamaikanischem, kolumbianischem oder nepalesischem Gras, alternativ nach thailändischen Sticks oder libanesischem und afghanischem Haschisch.
In den 1970er Jahren schloss das FBI viele der Schmuggelhäfen in die USA, sodass neue Lieferketten erforderlich wurden. Zu dieser Zeit zog sich eine Gruppe von Hippies nach Humboldt County in Nordkalifornien zurück. Im Gepäck hatten sie Cannabis-Samen und sie begannen in den Hügeln der Umgebung mit ihren Weed Seeds die Power Flower anzubauen. Das brachte der Gegend schließlich den Namen Emerald Triangle, also Smaragd-Dreieck ein.
Hanf-Saat auf Wanderung
Auch in Europa, insbesondere in den Niederlanden, gab es Untergrundzüchter, und diese frühen Züchter waren eifrige Sortenjäger. In den 1970er und 1980er Jahren folgten diese OG-Kultivierer auf der Suche nach der Hanf-Saat neuer Landrassen dem „Hippie Trail“ von Europa nach Indien.
Als diese Sortenjäger im Himalaya landeten, fanden sie Sorten, die niedriger wuchsen und robuster waren als die hohen Cannabispflanzen, die man typischerweise in subtropischen Klimazonen findet. Züchter nutzten diese Marihuana-Samen, um sie mit Cannabissorten aus Südamerika und Asien zu mischen. Damit begann die moderne Ära der Kreuzung. Meisterzüchter wie Nevil Shoenmakers und Ben Dronkers gingen sogar noch weiter und sammelten Hanf-Samen aus der ganzen Welt.
1983 leitete die US-Regierung ihre Campaign against Marijuana Planting (CAMP) ein und schloss viele Freilandanbaubetriebe an der West- und Ostküste. Dies löste in den USA eine Indoor-Revolution im Cannabis-Anbau aus: Meisterzüchter auf beiden Seiten des großen Teichs tauschten ihre Weed-Samen aus und kreierten mit der Hanf-Saat einzigartige Sorten mit unterschiedlichen Eigenschaften. Zu dieser Zeit entstanden neue Cannabis-Sorten wie Northern Lights, Skunk und Hindu Kush.
Cannabis-Samenbanken – die Geburtsstunde
Cannabis-Samenbanken veränderten die Art und Weise, wie Cannabis angebaut wurde. In den 1970er und frühen 1980er Jahren experimentierten verschiedene Meisterzüchter mit einer Vielzahl von Cannabis-Samen, um Hybride zu erzeugen. Natürlich hatte jeder Züchter seine eigenen Vorlieben und besonderen Anbaubedingungen, was die wachsende Auswahl an Cannabis-Samen weiter vergrößerte. Eine Handvoll der fleißigsten Züchter gründete Cannabis-Samenbanken, bei denen Interessierte fortan Hanfsamen kaufen konnten.
Unter ihnen war beispielsweise Derry Brett, der zu einer kleinen Gruppe von Züchtern gehörte, die in den späten 1980er Jahren im Himalaya Marihuana-Strains kreuzte. 1992 kehrte er mit seinen neu entwickelten Cannabissamen nach Amsterdam zurück. Im Laufe der Zeit hat sein Unternehmen Barney’s Farm einige der beliebtesten Cannabis-Strains der Welt produziert, darunter Haze-Sorten wie G13 Haze, Liberty Haze und Amnesia Haze.
Hanfsamen aus Holland bestellen: The Seed Bank of Holland
Nicht alle Züchter hatten früher Zugang zu einem privaten Vorrat an Cannabissamen. Deshalb eröffnete Nevil Martin Schoenmakers 1984 die erste Cannabis-Samenbank der Welt: The Seed Bank of Holland. Nun konnte man Hanfsamen aus Holland bestellen und Schoenmakers schickte Tausende Umschläge mit Weed Seed per Luftpost in die USA.
Er war einer der ersten, der Cannabis-Landrassen aus der ganzen Welt sammelte. Und viele Menschen halten Schoenmakers bis heute für den Mann, der die Cannabis-Renaissance eingeleitet hat. Die US-Regierung erließ einen Haftbefehl gegen ihn und zwang Schoenmakers damit, die zweite Hälfte seines Lebens innerhalb der niederländischen Grenzen zu verbleiben, um einer Gefängnisstrafe in den USA zu entgehen.
Mehr Seed Banks entstanden: Sensi Seeds und Dutch Passion
In Amsterdam folgten andere Züchter dem Beispiel von Schoenmakers: Ben Dronkers eröffnete 1985 Sensi Seeds, und Henk van Dalen gründete 1987 Dutch Passion.
Sensi Seeds ist heute eine der größten und angesehensten Cannabis-Samenbanken der Welt. Dutch Passion hat feminisierte Cannabis-Samen entwickelt und damit die Anbaupraxis in der Branche revolutioniert.
Beste Cannabis-Samen für die Wunsch-Cannabispflanze
Was macht die besten Cannabis-Samen aus? Die Cannabis-Genetik birgt das Geheimnis von qualitativ hochwertigem Cannabis. Denn widerstandsfähiges Saatgut passt sich an seine Umgebung an und bringt Pflanzen hervor, die mit ihrer lokalen Ökologie harmonieren. Deshalb sind Hanfpflanzen, die in subtropischen Klimazonen angebaut werden, in der Regel groß und blattreich, während diejenigen, die in kälteren Klimazonen angebaut werden, kürzer sind und robustere Stängel, Arme und Knospen aufweisen.
Die Cannabis-Landrassen haben sich über Tausende von Jahren entwickelt, um in ihrer jeweiligen Umgebung zu wachsen und zu gedeihen. Heute bedeutet Kreuzung, dass die traditionellen Unterschiede aus den Cannabissorten herausgezüchtet wurden und sich der Schwerpunkt auf die Auswahl von Cannabissamen oder Genetik für optimale Erträge verlagert hat.
Bei der Schaffung einer neuen Cannabis-Kreuzung zielen die Züchter auf eine Neukreation an Duft, Geschmack und Wirkung ab. Oder sie wollen eine verbesserte Weiterentwicklung einer Sorte erzielen, deren Duft, Geschmack und Wirkung sie mögen, aber durch Mischung optimieren wollen. Für einige Züchter geht der Trend mittlerweile auch wieder zurück zu reinen Rassen, also reinen Sativa- und Indica-Sorten mit ihrer ursprünglichen Cannabis-Genetik.
Cannabis-Genetik
Genetik ist zu einem der Schlagworte geworden, mit denen die Branche die Auswahl und Zucht von Cannabis-Samen zusammenfasst. Die Bedeutung des Begriffs Genetik im Zusammenhang mit Cannabis-Samen ist jedoch natürlicherweise äußerst facettenreich und umfasst diverse Kategorien. Cannabis-Samen sind sozusagen die Hülle, in der die Cannabis-Genetik steckt. Und die Genetik liefert den Forschern die Informationen, die sie benötigen, um eine Sorte von einer anderen unterscheiden zu können.
- Zu den verschiedenen Kategorien innerhalb der Genetik von Cannabis-Samen gehört beispielsweise die Transmissionsgenetik. Diese befasst sich mit der Art der Vererbung, den vererbbaren Merkmalen, auf die hingezüchtet werden kann, zum Beispiel in puncto Ertrag, Farbe, Terpenprofil und Cannabinoide.
- Die Molekulargenetik befasst sich mit dem DNA-Genom, den Genen und Chromosomen, also den genetischen Komponenten des Organismus.
- Des Weiteren gibt es die Populationsgenetik. Dabei geht es um die Nutzung des DNA-Genoms zur Untersuchung von Beziehungen zwischen verschiedenen Gruppen. Mit diesen Informationen lassen sich Vergleiche zwischen Populationen aus verschiedenen Teilen der Welt aufstellen, aber auch innerhalb von Arten, zum Beispiel der Vergleich von Wild- mit Kulturpflanzen, von Sativa mit Indica usw.
Gras-Samen: Warum so viele Cannabissorten mit hohem THC-Gehalt?
Die Analytik verändert die Praktiken der Züchter von heute. Aufgrund der mangelhaften Qualität früherer Analysen von Gras-Samen konnten sich die Züchter nur an einem Maßstab orientieren: dem THC-Gehalt. Und da dies die einzige Kennzahl war, die für den Verkauf von Bedeutung war, strebte jeder nach dem höchsten THC-Gehalt. Ein Ergebnis davon waren Marihuana-Samen, die Pflanzen mit einem CBD-Gehalt gegen Null hervorbrachten.
Als jedoch um das Jahr 2010 das therapeutische Potenzial von Cannabidiol (CBD) deutlich wurde, wurde das PROJECT CBD eingeführt, um neben THC-Samen Sorten mit hohem CBD-Gehalt zu identifizieren. Lawrence Ringo vom Southern Humboldt Seed Collective züchtete eine Sorte namens Sour Tsunami, die erste stabilisierte CBD-reiche Sorte aus Kalifornien. Diese Entwicklung von CBD-Hanfsamen löste eine Revolution für den Bereich medizinisches Cannabis aus.
Die Beliebtheit von Sorten mit hohem THC-Gehalt ist gleichzeitig ungebrochen. Heute verfügen wir jedoch über eine weitaus ausgefeiltere Analytik, die es den Züchtern ermöglicht, auf eine Reihe von Markern wie Cannabinoid-Verhältnisse und Terpen-Profile zu testen. Diese technologischen Möglichkeiten sind jedoch neu und es wird einige Zeit dauern, bis alte Denkweisen und traditionelle Praktiken rund um Gras-Samen aussterben.
Cannabis kreuzen: Warum eigentlich?
Kevin Jodrey ist einer der angesehensten Cannabis-Züchter der Welt. Er ist ein OG-Züchter mit einer Gärtnerei in Kalifornien, Wonderland Nursery, die für ihre Bibliothek an internationalen und kalifornischen Hanf-Samen bekannt ist. Laut Jodrey gibt es zwei Ansätze von Züchtern:
- Normalerweise wollen Züchter eine Linie bewahren, weil sie einen bestimmten Duft, Geschmack und Effekt hat.
- Es kann aber auch vorkommen, dass Züchter den Duft, den Geschmack und die Wirkung einer bestimmten Sorte verbessern wollen, indem sie sie mit einer anderen mischen, also Cannabis kreuzen.
Im zweiten Fall wird eine ursprüngliche weibliche Pflanze mit dem Pollen einer männlichen Cannabispflanze bestäubt, um neue oder verbesserte Eigenschaften zu erzeugen. Jodrey weist darauf hin, wie wichtig es ist, ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben, wenn man mit der Kreuzung von Cannabissorten beginnt. Die wichtigsten Ziele von Cannabis-Kreuzung sind:
- Erhalt einer Linie
- Verbesserung einer Sorte
- Anpassung an die lokale Umgebung
Hanf-Samen richtig lagern und Sorten bewahren
Sobald ein Ziel festgelegt ist, stellt sich die Frage, ob die Nachkommen der Eltern besser, schlechter oder ebenso gut wie sie geworden sind. Nur die Hanf-Samen, die eine qualitativ bessere Pflanze hervorbringen können, werden weiter genutzt.
Laut Cannabis-Züchter Kevin Jodrey ist der beste und einfachste Weg, eine Linie zu erhalten, den Cannabis-Samen einzulagern. Abgepackt in einem luftdichten Gefäß können Marihuana-Samen quasi unbegrenzt gelagert werden, so Jodrey. Im Vergleich dazu ist die Pflege einer Mutterpflanze sehr viel aufwendiger, teurer und risikobehafteter.
Bei der Entwicklung neuer Sorten gehen Züchter heute äußerst akkurat vor. Jede einzelne Pflanze wird gekennzeichnet, Pollen werden kategorisiert und geschützt eingelagert. Die Isolierung des Pollens ist von größter Bedeutung, um eine ungewollte Fremdbestäubung von Pflanzen zu vermeiden.
Bei der Bestäubung gibt es zwei mögliche Vorgehensweisen: Entweder werden einzelne Cannabispflanzen mit einem speziellen Pollen-Beutel bestäubt oder für eine Bestäubung in größerem Maßstab erfolgt die Platzierung einer männlichen Pflanze in einem Feld mit weiblichen Cannabispflanzen.
Marihuana-Samen und ihre Magie
Marihuana-Samen bergen eine Vielzahl von Geheimnissen. So wie jeder Mensch ein Individuum ist, so ist es auch jeder Cannabissamen und jede Pflanze. Selbst Pflanzen, die von derselben Mutterpflanze abstammen, können zu Pflanzen mit unterschiedlichen Morphologien, Düften und Geschmäckern heranwachsen.
Wenn Cannabissamen keimen, passen sie sich an ihre Umgebung an. Aus diesem Grund sind die Terpenprofile von Cannabispflanzen so vielfältig. Je nach Standort und den örtlichen Anbaubedingungen können sie Kiefer-, Moschus-, Blumen- oder Diesel-Noten aufweisen. Diese Eigenschaft ist nur ein magisches Element, das Marihuana-Samen auszeichnet.
Phänoptyp: Auf der Jagd nach den perfekten Hanf-Seeds
Wenn Züchter eine neue Cannabissorte kreieren, besteht die größte Herausforderung darin, eine stabile Sorte vom Samen bis zur Blüte zu züchten. Der Züchter hat keine Ahnung, welche Cannabis-Samen starke Pflanzen mit potenten Blüten hervorbringen werden, bis der Wachstumszyklus abgeschlossen ist. Aus diesem Grund dauert die Entwicklung einer neuen Sorte in der Regel bis zu drei Jahre.
Es dauert sechs Monate, um die richtigen Cannabis-Samen auszuwählen, und weitere sechs Monate für die Phäno-Jagd, das heißt die Suche nach bestimmten Qualitäten in verschiedenen Sorten, um das gewünschte Ergebnis in großem Maßstab zu erzielen. Der Begriff Phänotyp umfasst neben der physischen Erscheinung einer Pflanze auch ihr Entwicklungswachstum, ihre Biochemie und ihr Verhalten. Ein Cannabis-Phänotyp ergibt sich aus dem Genotyp, also dem genetischen Code, und externen Umweltfaktoren. Es braucht einen erfahrenen Züchter, der sich mit Cannabis auskennt, um in dieser Phase die richtigen Sorten auszuwählen.
Sobald die besten Sorten identifiziert sind, werden Klone entnommen. In der Regel sind drei Generationen eines jeden Klons erforderlich, um alle Merkmale und die Gesamtqualität einer bestimmten Sorte zu ermitteln. Gute Züchter bauen bis zu 1.000 Pflanzen an und nehmen nur die besten zwei oder drei.
Dann wird die erste Generation gezüchtet, F1 genannt. Die Linie wird mit jedem Wachstumszyklus stabiler – F2, F3, F4. F5 oder gar F6 sind allerdings selten zu finden. Insgesamt handelt es sich um einen Trial-and-Error-Prozess, der sowohl zeitaufwändig als auch kostspielig sein kann, also am besten erfahrenen Züchtern überlassen wird.
Wer weiterführende Informationen über die komplexe Jagd nach dem Phänotyp wünscht, der interessiert sich vielleicht für das Interview, das vom Future Cannabis Project mit Züchter Kevin Jodrey geführt wurde. Er berichtet im Video über seine Jagd nach einer alten libanesischen Sorte.
Selber Hanfsamen ziehen oder Cannabis-Pflanze kaufen?
Die Erzeugung der besten Cannabispflanzen vom Samen bis zur Blüte beruht auf einer Kombination von drei Faktoren:
- Anbauer
- Anbaubedingungen
- Saatgutqualität / Genetik der Hanfsamen
Heutzutage ist das Aussehen zum wichtigsten Maßstab für Qualität geworden, wobei der Markt dichte, sauber getrimmte Cannabisblüten mit einem starken Aroma, das auf ein reichhaltiges Terpenprofil hinweist, schätzt. Wer jedoch selber Hanfsamen ziehen und dafür Cannabissamen kaufen möchte, muss wissen, welche Art von Blüte ein einzelner Samen oder eine Charge von Cannabissamen hervorbringen wird.
Wie Chris Leavitt, COO von Node Labs Inc., betont, „bedeutet ein guter Samen nicht automatisch eine gute Pflanze.“ Im Jahr 2018 hat sich Node Labs mit Wonderland Nursery zusammengetan, um die besten Sorten der Welt zu erhalten und anzubieten. Mit einer Bibliothek von mehr als 300 Sorten bietet das Unternehmen Genetiken und Kulturen für Gärtnereien, Züchter und Farmen an, die sowohl kleine als auch große Betriebe beliefern.
Ein weiterer neuer Trend in der Cannabisbranche sind Gentests, die zur Identifizierung von Phänotypen, zur Züchtung von Sorten mit spezifischen chemischen Profilen, zur Erkennung von Krankheiten, zur Identifizierung neuer Eigenschaften sowie verschiedener Cannabinoid-Gene eingesetzt werden. Es gibt auch Tests zum Nachweis der mikrobiellen Gemeinschaft in einer Charge von Cannabissamen. Dies ist wichtig, da Cannabis bekanntermaßen eine große Zahl von Krankheitserregern anzieht. Ein Unternehmen, das diese Art von Dienstleistung anbietet, ist Eurofins Genomics.
Wo kann man Hanf-Samen kaufen?
Ob Hanf als Zimmerpflanze legal ist, ob Cannabissamen legal zu kaufen sind und ob man Gras legal kaufen kann, das ist von Land zu Land verschieden. Verkauf und Kauf von Hanfsamen sind in den meisten Ländern der EU (außer in Deutschland) gemäß dem Wiener Übereinkommen von 1961 erlaubt. Einige Länder haben eine florierende Industrie rund um Cannabis-Samenbanken entwickelt, insbesondere Spanien und die Niederlande.
Das macht es relativ einfach, Hanfsamen online zu bestellen oder Hanfsamen in einem Grow Shop zu kaufen. Obwohl es vielerorts legal ist, Marihuana-Samen zu verkaufen und zu kaufen, ist es nicht automatisch auch legal, Cannabis-Samen keimen zu lassen – außer in legalen Gebieten mit einem Lizenzsystem. Selbst in den Niederlanden ist es eine Straftat, ohne Lizenz Hanfsamen keimen zu lassen.
In Spanien dürfen Konsumenten Hanfsamen keimen lassen, wenn die Pflanzen ausschließlich dem persönlichen Gebrauch dienen: Dann darf eine Person bis zu vier Weed-Pflanzen zu Hause in einem vor der Öffentlichkeit verborgenen Raum anbauen.
In den USA stellt sich die die Frage „Wo kann man Hanf-Samen kaufen“ nicht. Denn hier sind Cannabis-Samen illegal, und zwar bundesweit. Selbst die Weitergabe von Cannabis-Samen ist rein formal betrachtet schon ein Verbrechen.
Royal Queen Seeds & Co: Hanfsamen bestellen und kaufen in Europa
Zu den beliebtesten Saatgutbanken gehören heute Royal Queen Seeds (nicht Royal Seeds) und Sensi Seeds, die beide in den Niederlanden sitzen. Während Ben Dronkers Sensi Seeds bereits 1985 gründete, erfolgte die Gründung von Royal Queen Seeds in Amsterdam erst im Jahr 2010. Beide Unternehmen verkaufen eine Reihe von feminisierten Samen, hybriden Samen und Autoflow Seeds sowie Premium-Samen aus den USA wie Cali-Strains.
Eine weitere berühmte Amsterdamer Cannabis-Samenbank ist Green House Seeds, gegründet 1995 von Meisterzüchter Arjan Roskam. Diese Samenbank verkauft ebenfalls eine große Auswahl an feminisierten und Autoflower-Samen. Sie hat sich einen Namen gemacht mit Sorten wie Super Lemon Haze, Bubba Kush, Great White Shark und Super Silver Haze. Zur Green House Seed Company gehören mittlerweile fünf Cannabis Coffeeshops in Amsterdam und ein Cannabis Social Club in Barcelona. Hier können Freizeitkonsumenten Cannabis kaufen.
Spanien ist ein wichtiger Player im Cannabis-Markt. Dank des zuträglichen Klimas und guten Bodenbedingungen hat der Cannabis-Anbau hier eine lange Tradition. Spanien ist zudem für seine fortschrittlichen Zucht-Techniken bekannt. Hier zwei Beispiele für spanische Saatgut-Unternehmen:
- Sweet Seeds – 2005 gegründet; bietet seit Beginn feminisierte Samen und mittlerweile auch Autoflower-Samen an; vor allem bekannt für die Sorte Green Poison
- CBG – eine der ältesten Cannabis-Samenbanken in Spanien; bekannt für die Arbeit mit Erbgut wie Acapulco Gold und Colombian Gold
Cannabissamen kaufen in den USA
In den USA kann der Versand von Cannabissamen mit der Post für den Verkäufer harte Strafen nach sich ziehen, da Cannabis in den USA nach wie vor illegal ist und die Regierung die Zuständigkeit für den Postversand hat. Darüber hinaus Fehlen regulierte Banking-Optionen für die Cannabisbranche, sodass die Zahlungsmöglichkeiten begrenzt sind. Dadurch sind Personen, die versuchen Cannabissamen zu kaufen, leichte Opfer für Betrügereien.
Während Unternehmen wie die Humboldt Seed Company amerikanische Leitlinien bewahrt, sind Cannabis-Saatgutbanken im Allgemeinen eine Neuheit in der Cannabisindustrie des Landes. Daher wird die Qualität der Produkte teilweise als fragwürdig bewertet. Europäische Saatgutbanken, deren Züchter seit Jahrzehnten die amerikanische Genetik stabilisieren, gelten daher im Allgemeinen als die sicherere Wahl für Interessenten.
Von feminisiert bis Autoflower: Arten von Weed-Samen
Feminisierte Cannabis-Samen und Autoflower-Samen sind heute die beliebtesten Arten von Weed-Samen. Die meisten Samen sind zudem Hybride, das heißt sie sind eine Mischung aus Sativa und Indica, was unterschiedliche Blütezeiten mit sich bringt. Die Größe der Pflanzen ist neben der Blütezeit ein weiterer wichtiger Faktor bei der Auswahl von Cannabissamen.
Eine weitere Sorte von Cannabispflanzen ist die Ruderalis, die aus nördlichen Klimazonen stammt und eine niedrig wachsende und vergleichsweise schnell blühende Pflanze ist. Ruderalis-Pflanzen wurden mit Sativa und Indica gemischt, um Autoflower-Pflanzen zu schaffen, die ebenfalls schneller blühen. Diese Pflanzen wachsen effektiv in der Hälfte der Zeit, die eine feminisierte Pflanze sonst benötigt.
1. Reguläre vs. feminisierte vs. Autoflower-Cannabissamen
SAMEN-ARTBESCHREIBUNG
Reguläre Weed-Samen
Reguläre Weed-Samen enthalten sowohl männliche als auch weibliche Genetik. Züchter verwenden diese Samen, um neue Sorten zu züchten.
Feminisierte Samen
Feminisierte Samen sind Cannabissamen, die so gezüchtet wurden, dass sie keine männlichen Chromosomen enthalten und daher nur weibliche Pflanzen hervorbringen. Das macht den Anbau einfacher, da man sich keine Sorgen um die Auslese männlicher Pflanzen machen muss. Feminisierte und Autoflowering-Samen haben unterschiedliche Wachstumszyklen. Feminisierte Samen brauchen bis zu 24 Wochen, um zu reifen.
Beliebte feminisierte Sorten:
- Hindu Kush Feminisiert (Sensi Seeds)
- Mandarin Punch Feminisiert (Sensi Seeds)
- Double Kush Cake Feminisiert (Sensi Seeds)
- Gelato #420 Feminisiert (White Label Seed Company)
- Girl Scout Cookies Feminisiert (White Label Seed Company)
Autoflower-Cannabissamen
Autoflower-Samen blühen ohne Änderung der Lichtzyklen, was den Anbauprozess noch einfacher macht. Diese Samen können innerhalb von 10 bis 12 Wochen nach der Keimung Blüten hervorbringen. Aufgrund des kürzeren Wachstumszyklus produzieren Autoflower-Samen kleinere Pflanzen mit geringerem Ertrag, was sie ideal für den Heimanbau macht. Anfänger entscheiden sich oft für Autoflower-Samen, während erfahrene Züchter feminisierte Samen wählen.
Beliebte Autoflower-Sorten:
- Auto Critical Orange Punch (Dutch Passion)
- Pandora (Paradise Seeds)
- Auto-AK-47 (Serious Seeds)
- Glue Gelato Auto (Barney’s Farm)
Cannabis-Samen folgender Sorten gelten als besonders gut geeignet für den Anbau in kaltem Klima:
- Northern Lights (Zamnesia Seeds)
- Creme Karamell (Zamnesia Seeds)
- Frisian Dew: Super Skunk x Purple Star (Dutch Passion)
Cannabis-Samen folgender Sorten gelten als besonders gut geeignet für den Anbau in kontinentalem Klima:
- Critical: Afghani x Skunk (Zamnesia Seeds)
- AK48: Kolumbianische Gold x Thai x Mexikanisch x Afghani (Zamnesia Seeds)
- Master Kush (Dutch Passion)
Dieser Artikel beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zu einem Gesundheitsthema und dient somit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls einen Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen unsere Redakteure nicht beantworten.
Bildquellen zum Ratgeber: „Cannabis-Samen: Die Ära der Hanfsamen“
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